Aber davon mal abgesehen hatte der Film ein paar Logik- und Plotlöcher, gegen jede Vernunft handelnde Personen und nicht nachvollziehbare Sprünge in der Handlung.
Ich versuche mal die Handlung in der Reihenfolge der Ereignisse zu rekapitulieren.
Raumkapsel wird im Weltall von fremdem Organismus befallen, der da halt so durchs Weltall fliegt und zufällig die Kapsel trifft. Kay. Dann befällt sie die Charaktersau von beiden, weil der andere Krebs im Frühstadium hat. Wofür die heilenden Kräfte des Aliens wohl nicht ausreichen. Oder weil der andere keine Charaktersau ist. Beides wird ja im Film angedeutet.
Danach Landung und das erste Todesopfer in der Rehaklinik.
Kosmonaut und Symbiont werden in eine Basis gebracht und dann wird unsere Heldin abgeholt, die den lahmen Arzt vor Ort mal schön vorführt. Verdient, muss man sagen. Aber trotzdem darf sie verwundert tun, warum der angefressen ist.
Das erste Kurzgespräch mit dem Kosmonauten reicht für eine Analyse seines Zustands (PTBS) und sie macht sich bereit für die Heimfahrt. Dann kommt aber das Alien aus ihm raus, sie siehts und hat Feuer gefangen.
Danach folgen langweilige Gespräche, ein paar Rendezvous mit dem Alien hinter einer Scheibe und im Schutzanzug. Der schützt dann aber gleich mal vor gar nix, vor allem nicht vor den scharfen Krallen der Kreatur. Blutet wie Sau, aber ist zum Glück gleich wieder verheilt und vergessen.
Und dann kommt sie auch schon dahinter, dass Menschen an das Ding verfüttert werden, weil der Videocutter seinen Job so lausig gemacht hat, dass selbst einem Blinden auffallen würde, dass Teile aus dem Video geschnitten sind. Aber passt schon, sie ist ja kein Videoprofi und die Handlung muss weitergehen. Kurz ins Auto gekotzt und zurück in die Basis.
Ab da kann ich der Handlung nur noch rudimentär folgen. Aus dem Nichts entwickelt sie Gefühle für den Kosmonauten und will ihn retten. Obwohl er ihr offenbart, dass er sehr wohl mitbekommt, dass das Ding Menschen futtert. Weil er ne Charaktersau ist, nimmt er das aber hin, weil er wichtigeres zu tun hat, als sich um die Kollateralschäden zu kümmern. Sie ist zwar kurz schockiert, aber nimmt das dann so hin. Weil er so tiefgründige Augen hat, oder so.
Doktor Nobelpreis Eifersüchtig will dann plötzlich auch helfen und wie aus dem Nichts zaubert unsere Heldin eine Spritze hervor, die das Alien vom Körper trennen kann. Danach müssen sie nur noch in eine Klinik und alles wird gut.
Die anschließende Flucht ist dann sehr dilettantisch. Ein im Raum stehender Soldat wird mit einer Spritze betäubt (warum?) und man läuft danach mal eben durch jede Kamera, um auch ja nicht unbemerkt zu bleiben. Die gleichen Kameras, die man ein paar Filmminuten vorher noch zu umgehen und manipulieren wusste.
Nun gut, bei dieser Flucht wird der Organismus mit der oben erwähnter Spritze freigesetzt, futtert sich durch den Stützpunkt, kann dann aber doch noch überwältigt werden. Nicht, ohne dem General vorher noch den Arm zu kürzen. Ich sach ja immer: lieber Arm dran, als Arm ab. Ansonsten machen die Soldaten alles richtig: Rauchgranaten gegen einen Gegner, der im Nahkampf Vorteile hat. Und mal eben in den Rauchvorhang reinmarschieren. Aber ist eh egal, weil die Soldaten, die nicht reingehen, auch verschwinden. Die sind halt dann einfach mal weg. Schwups. Einfach so.
Der Kosmonaut in der Zwischenzeit merkt, dass er doch nicht ohne sein Alienbaby kann und schon wird es wieder zu ihm gebracht. Weil der General immer genau weiß, was alle machen und wohin sie fahren. Die anderen, die der bekehrte und in dem Moment schon tote Doktor mittlerweile gerufen hat, aber auch. So ne Tundra ist halt übersichtlich. Da kann man sich quasi nicht verfehlen.
Dann folgt auch schon der Showdown. Noch kurz Kopf ab, zumindest die Hälfte davon, Wiedervereinigung, heroischer Selbstmord, Ende. Mhja.
Und zwischendurch immer ein Mädchen, das am Ende augenscheinlich überhaupt nicht zur Handlung beigetragen hat, weil es - Überraschung - gar nicht der Sohn des Kosmonauten ist "ich bin kein Junge, ich heiße Tanja!". Haha, das war die Hauptdarstellerin als Kind. Sauber verarscht, haha. Aber ... warum? Wo war da der Sinn?
Nun gut. So weit, so doof.
Was mich aber wirklich überzeugt hat, war die Optik. Nicht die der Hauptdarstellerin. Die ist schon durchaus attraktiv, aber ich meinte jetzt den Look des Films. Ausstattung, Kostüme und die frühe 80er Atmosphäre wurde gut eingefangen. Die Helme der Soldaten haben mich zwar mehr an Spaceballs als an Soldatenhelme erinnert, aber den Rest fand ich echt gut. Hin und wieder schien das Bild in Szenen mit viel CGI zwar leicht zu ruckeln, aber das kann auch an der Kompression/Wiedergabe gelegen haben.
Das wirkte dann auch schon alles sehr amerikanisch, mit etwas mehr Tristesse. Da fehlte auch so ein Stück weit der in russischen Filmen oft sehr präsente plumpe Patriotismus. Gut, am Ende opfert sich der Kosmonaut und wird dadurch wirklich zu dem Held, zu dem er dauernd erklärt wurde, aber das Militär wirkt mal nicht so heldenhaft. Auch da nähert man sich anderen Filmen, die das Militär, bzw. den Militärkomplex als Antagonisten wählen.
Dem gegenüber stand dann eben die für mein Empfinden schon arg belanglose Handlung. Da fühlt sich der Film schon mal an, als würd er drei Stunden dauern und ist doch nach einer Stunde und 53 Minuten schon über der Ziellinie.