Thema:
Re:Stark und bedauernswert zugleich (mit Spoilern) flat
Autor: Pfroebbel
Datum:21.03.21 08:21
Antwort auf:Stark und bedauernswert zugleich (mit Spoilern) von Derrick

>Gerade beendet und ich bin echt positiv überrascht. Das Film ist wirklich viel besser als das was letztendlich im Kino gelandet ist. Von den Bildern und der Stimmung ist alles einfach stimmiger. Und auch von den Figuren. Man muss sich aber nichts vormachen, in der Länge wäre der Film niemals ins Kino gekommen. Außer die hätten den gesplitet was ja wohl im Raum stand aber auch nur eine Notlösung gewesen wäre imo. Und ja, ich würde sehr gerne sehen wie es weitergeht. Mit der Justice League, Evil Superman und mit Batman und Deathstroke und Lex. Das ist leider das Starke und auch das Bedauernswerte an dem Film: Die Setups was hier kommen und wie es weitergehen könnte, sind weitaus interessanter als das was es hier letztendlich zu sehen gab. Wie Supes dann doch letztendlich böse wird und Batman dran Schuld ist. Und wie Batman von Deathstroke auseinandergenommen werden würde in dem separat geplanten Film.
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>Denn auch wenn der Film besser als die Whedon Version ist, täuscht er nicht darüber hinweg, dass das Fundament einfach nicht stimmt. Die ganze Geschichte mit den Deus Ex Machina Motherboxes ist halt einfach faul. Dann wird noch was von einer noch größeren Deus Ex Machina namens "Anti-Life Equation" gebrabbelt und all das während die Guten gegen langweilige Horden an Parademons kämpfen. Das ist auf einem Spannungslevel mit den etlichen Robotergegnern von Age of Ultron. Hinzu kommt das weder Steppenwolf (mit seiner Transformers-Rüstung) noch Darkseid wirklich hervorstechen in ihrer Art. Sie sind leider auch hier weiterhin farblose (wortwörtlich als auch im übertragenen Sinne) 08/15 CGI-Bösewichte die einfach nicht sonderlich interessant sind. Sie sind Monster mit tiefen, kratzigen Stimmen die halt böse sind. Weil... na ja, weil der Film das halt so braucht. Da wirkt Thanos geradezu wie eine Figur aus Faust.
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So ist Steppenwolf halt. Das ist nun mal ein Comic Bösewicht. Der muss nicht unbedingt Tiefgang haben.
Thanos ist halt eher ne Ausnahme.
Steppenwolf ist der Befehksempfänger von Darkseid und versucht sein Wohlwollen zurück zu gewinnen.
Er ist halt nicht das obertiefgründige Mastermind hinter allem sondern nur ein Herold des Oberbösewichtes. Der braucht keine Figur aus Faust zu sein um seinen Zweck zu erfüllen oder auch nur gut zu funktionieren.
Hier funktioniert er imo ausgezeichnet.

>Dass Flash dann auf einmal Richard Donner Superman-mäßig die Zeit zurücklaufen kann, ist auch nen bisschen einfallslos und arg praktisch natürlich.
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Flash macht praktisch nicht viel anderes als in die Zukunft oder Vergangenheit laufen und da Probleme zu verursachen. Siehe Flashpoint.

>Und auch wenn sich der Film für seine Helden und deren Geschichte mehr Zeit nimmt, schafft er es für mich dennoch nicht so richtig Emotionen zu transportieren. Hab jetzt mehrmals gelesen, dass gerade Cyborg die Seele des Films wäre aber dessen innere Konflikte, seine Geschichte und die Momente die mitreißen sollen, verpuffen für mich dann doch zu sehr. Beim gucken hab ich mir immer wieder gedacht, dass dies und jenes Ähnlichkeit hat mit Watchmen. Bloß das Watchmen für mich wie der einfach bessere Film ist, dessen Charaktere, Story und Emotionen besser transportiert werden. Quasi als hätte Snyder Justice League vor Watchmen gemacht und mit der Erfahrung dann einen besseren Film abgeliefert.
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>Für mich ist es auch nach wie vor ein Problem dass einfach zu wenig Potenzial genutzt wurde um wirklich etwas aufzubauen dass emotional mehr mitreißt. Ein 4 Stunden Film macht halt dann noch nicht die Versäumnisse der vorangegangenen Filme wett. Die Trauer um Superman nimmt mich nicht mit oder ist für mich greifbar weil Superman kaum gezeigt hat warum man um ihn trauern sollte. Man of Steel war schon eine wackelige Origin Story. Darauf baute dann Batman v Superman auf der viel zu früh kam und auch das Potenzial dieser beiden Kontrahenten nicht richtig nutzte. Und auch diese längere  Schnittfassung ändert für mich leider daran nicht so viel dass ich vieles emotional einfach nicht mitreißend finde. Das ist halt das was ich letztendlich meine, dass das Fundament nicht passt auf dem dieser Film aufbaut.
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>Davon losgelöst, spielt Gal Gadot echt nicht gut und dann nerven so Sachen wie dieses aufdringliche Mercedes Product Placement. Na ja und dann so Sachen wie zu viel schlechte CGI und Greenscreen.
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>Aber Justice League ist dennoch unterhaltsam. In dieser Fassung viel mehr als vorher. Ich finde es klasse das jeder Figur mehr Zeit eingeräumt wird. Aber ich mochte Flash als auch Cyborg vorher schon. Jetzt gibts mehr von den beiden. Fand die Szene mit Flash und der Dame mit dem Autounfall zum Beispiel echt cool.
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Argh. Die Dame ist Iris West, nicht irgend eine Dame.
Barrys große Liebe.

>Auch wenn sich das alles sehr negativ anhört hab ich denn Film dennoch gerne geguckt, trotz dem verschenkten Potenzial. Was aber auch daran liegt dass ich gerne wissen würde wie es weitergeht. Das was da vorbereitet wird, finde ich klasse. In dem Sinne könnte der Film wirklich das Fundament sein um etwas cooles zu erschaffen. Und da kann man echt nur hoffen dass ein paar der Geldgeber dass auch so sehen und die Fans eventuell nicht nur diesen Cut bekommen sondern auch eine Fortsetzung.
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>War der Whedon-Film für mich so ne 4/10 ist das hier eine 7 von 10.


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