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Autor: | token | ||
Datum: | 09.03.21 01:40 | ||
Antwort auf: | Re:Gepflegte Langeweile von Guy | ||
>Ich hatte den Trailer gesehen. >Und das erwartet, was der Film nun endlich mal geliefert hat: >Eine halbwegs realistische und dramatische Projektion dessen, was bei so einem Einschlag wohl passieren könnte/würde. >Alles Andere hatten wir ja mit Armageddon, Deep Impact und unzähligen Z-Movies zu dem Thema auch schon mehr als zur Genüge. > >Wenn‘s Deine Erwartungen nicht erfüllt und Deinen Geschmack nicht getroffen hat: Fair enough. Da ist nix realistisch, es ist halt exakt so blöde wie Haudruff-Filme mit Butler, nur mit Action in zu kleiner Dosierung als dass diese Blödheit bockt. Braucht es bei dem Film eine Spoilerwarnung um paar Dinge zu benennen? Imo nicht. Aber meinetwegen im Tag. Es geht schon mit der Auswahl los. Die vom Staat erwählten Archemitglieder bekommen über ihr TV-Signal per Untertitel auf dem Fernseher Instruktionen was zu tun ist. Ja klar. Superrealistisch! Dieses "Geheimverfahren" mit Vodootechnik führt dann dennoch nicht zum Überlauf der Abflugzonen, da kann man lustig rein- und rauslaufen weil man natürlich das einzige was wirklich wichtig wäre, nämlich Insulin für den Jung, einfach mittendrin aus der Karre holen muss weil man es im Wagen verpimmelt hat. Natürlich steckt man das Paket wo man vorher noch Paras hat ob es genug ist, dem eigenen Kleinkind in den Beutel, warum auch nicht, hat der Junge auch etwas Verantwortung während man seine dicken sorgsam gepackten Koffer Gassi fährt, als führe man in Cluburlaub. Diese Hochrisikozonen werden von einer handvoll Soldaten bewacht, die totale Eskalation findet natürlich pünktlich bei Abflug statt, die Amis sind halt nicht so schlau und verlieren die Fassung während alle Medien "Planet Kill0r!11" kreischen erst im Einklang mit der Torschlusspanik. Aber wenn es dann passiert bretzeln die Ereignisse natürlich auch gleich das halbe Rollfeld weg. Benzinschläuche ey! Übrigens hätte ich genau damit bei diesem Film hervorragend leben können wenn das Dauerprogramm und nicht Bad-CGI-Werbepausen wären. Weil wenn schon bescheuert dann bitte Vollgas wo Butler am Ende den Kometen mit einem gezielten Schuss aus seiner Glock sprengt. Count me in. Aber nicht für diesen langatmigen Vollquatsch. Obwohl bei Abflugzonen trotz der Umstände kein nennenswerter Betrieb ist, weiß dennoch jeder so gut Bescheid dass man die Auserwählten schon am Armband erkennt. Dieses Armband ist dann auch sowas wie der Stempel in einer Großraumdisko und wird ähnlich gewissenhaft kontrolliert. Mitten im Prozess ein Kind ablehnen ist kein Thema, aber wenn ein Hochstapler ein schlechter zusammengefriemeltes Armband vorzeigt als Zweitverwerter auf einem Kifferfestival, geht das gar fast durch. Neben solchen Skriptfaulheiten wie den Untertiteln auf dem TV-Schirm weil ja irgendwie das Umfeld der Auserwählten alles mitkriegen soll, weil Drama und so, ist man sich auch sonst für keine Skriptfaulheit zu Schade. Kommunikation fällt aus wenn es passt und funktioniert wenn es passt. Bei einer streng bewachten Hochsicherheitszone wird nicht alles weggeflext, für eine weinende Mama mit einer durchgeknallten Entführungsgeschichte die kurioser wirkt als meine Ausreden wenn ich in der Schule die Hausaufgaben vergesse hatte, findet sich ein Samariter der den Zugang ermöglicht und sich gehörig Zeit für eine persönliche Führung nehmen kann bei der alle Zelte durchforstet werden. Flugzeuge erhalten auf der Rollbahn ihren last second stop. Der Pilot hat Verständnis wenn man ihm beim Startmanöver das lebensgefährliche Schisserspielchen aufzwängt und ihm auch noch droht das beliebig wiederholen zu können, auch wenn er grundsätzlich fast schon drauf besteht dass sie noch ihren Stuhl abladen bevor sie einsteigen weil er überfrachtet ist. Am Ende macht ein Butler mehr den Kohl auch nicht mehr Fett und die Insassen finden die Aktion auch knorke und schaffen freundlich Platz in der Kabine indem sie altruistisch ihre Kinder auf den Schoß nehmen. Generell das Flugfeld und die Anfahrt dahin. Auch da, ein wohl behütetes Geheimnis, wo sollte man als Zivilist auch schon hinwollen wenn es heißt der Kontinent wird in Schutt und Asche gelegt. Zu Flughäfen sicher nicht. Warum auch. Auch die Straßen sind alle total frei, selbst Mördertouren ins Ausland kein Problem. Sind halt keine deutschen Autobahnen, da ist der Weg frei. Dazu dann immer das gute Timing von Kometenaction. Auch geil sind Butlers Prios. Eine gute Freundin mit Kind wird abgewiesen obwohl ein Versuch nicht schaden könnte. Fährt sie halt wieder zurück falls nichts geht. Aber da ist Butler hart und schiebt sie mit dem Auto aus dem Weg. Wenn ein Fremder während es Trümmer prasselt aber im Auto feststeckt, riskiert er Leib und Leben und lässt mal Frau und Kind einfach stehen. Aber ist eh eine komische Familie wenn es um Beschützerinstinkte geht, der alte Vater beschließt ja auch auf seine Tochter zu scheißen weil er da sterben will wo ihn der Geruch von Streu und Pisse an seine verstorbene Frau erinnert (sic). Man muss halt Prioritäten setzen, warum auch zur sicheren Ankunft helfen, ein Gewehr für Butler muss da reichen und der Wagen ist schießlich vollgetankt! Anderes gutes Timing für Kometenaction beim Anflug auf Grönland. Muss halt nochmal realistisch fetzen. Natürlich schafft es der Pilot fußläufig zum Bunker abzustürzen. Gegen diese nicht nur in ihren Details bekloppte Story wirkt 2012 wie eine Doku. Der Film versagt sowohl als Drama als auch als Krachbummkino als auch als bierlaunige Spaßerei auf ganzer Linie. Dabei versucht er sich an allen drei Töpfen, kriegt keine seiner Disziplinen auf Kette, und mischt diese dann anteilig in einer mehr als seltsamen Kombination. Dabei ist er nicht mal ausreichend unfreiwillig komisch um als Trash durchzugehen, obwohl er sich selbst bei all dem Quatsch den er praktiziert auch noch furchtbar ernst nimmt. Was über bleibt ist Langeweile. Kein böses Blut bitte, du mochtest den halt, ich fand's einfach nur kurios und leidlich unterhaltsam, sorry für den Rant, der geht an den Film und nicht an Leute die Spaß damit hatten. |
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