| "Tora-san in Goto" (2016), Japan [JFF/Vimeo] |  |
Torao besitzt eine Udon Manufaktur auf Goto (Insel vor Nagasaki) und spannt seine ganze Familie - 7 Kinder und seine Ehefrau - in die Produktion ein.
Über 22 Jahre wird er dabei begleitet.
Die Doku ist von einem Lokalsender gestartet worden, das sieht man vor allem den ersten paar Jahren aus den 90ern recht charmant an, die haben ein wunderbares Heimvideo-Flair, inklusive Schnauzern und Sportjacken und folgt Torao (der "Tora aus Goto" genannt wird) und seiner Familie.
Schon recht früh fällt auf, dass er recht unerbittlich seine Kinder voll in die Arbeit einspannt, das jüngste gerade mal 3 Jahre alt, immer mit der Entschuldigung ihnen damit etwas für's Leben beibringen zu wollen, Geld, Fleiß, ernst. Das ist an sich schon seltsam für heutige Maßstäbe (bspw. verletzt sich eines der Kinder mit gerade mal 5 Jahren schwer an den Maschinen), aber man sieht der Familie auch an, dass eigentlich bis auf Torao keiner wirklich glücklich in diesem Arrangement ist. Als die ersten Töchter das Haus verlassen ist er boshaft nachtragend, und seine zunehmend verstärkende Alkoholsucht macht ihn nicht besser erträglich.
Die Dokumentation wertet das alles beinahe schon zu wenig, aber man kann den Beteiligten immer recht gut ansehen, dass sie sich - im besten Fall - einfach nur in ihr Schicksal gefügt haben, erst spät offenbaren sich die Kinder (), aber Zwang und Verpflichtung bleiben erhalten (). Bis auf Eines hatte wohl jedes der Kinder seine eigenen Träume denen von Torao untergeordnet.
Nun, die Dokumentation ist jetzt nichts, was man unbedingt gesehen haben muss, aber interessant ist sie durchaus, wenn man mal 2h zu überbrücken hat.
Es ist eben das Portrait einer Familie unter einem fordernden Patriarchen, spannend vor allem aufgrund der betrachteten Zeitspanne von 22 Jahren.
Vimeo: [https://vimeo.com/262897111]
JFF: [https://watch.jff.jpf.go.jp/film/tora-san-in-goto/]