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Autor: | HomiSite | ||
Datum: | 08.01.21 21:53 | ||
Antwort auf: | Star Trek - Discovery: Season 2 + 3 + 4 von Bozbar! | ||
Der actionreiche, aber trotzdem dröge Abschluss einer Staffel, die fast 1.000 Jahre in der Zukunft der Zukunft eigentlich alle Möglichkeiten hatte, aber selbst interessante Ideen wie eine am Boden liegende Föderation und isolierte Welten nach einer galaktischen Katastrophe, die aus unbekannten Gründen fast alle Dilithium-Vorräte vernichtete, in den In gewisser Weise ist die Enttäuschung gegenüber den ersten beiden Staffeln sogar noch größer, denn da war eigentlich alles konstant mies ... Und mindestens eine weitere Staffel steht uns noch bevor (plus diverse Spin-offs, auf die man sich kaum freuen kann - schießlich war auch STAR TREK: PICARD ein Rohrkrepierer). Die (sehr ausführlichen) Details: Wie gesagt ist das Tempo der Episode angenehm hoch und spielt zum Glück gefühlt nur zu einem Viertel auf dem verstrahlten Holoschiff/Dilithiumplaneten. Aber dafür wird hinter der Action eigentlich alles überraschungsarm und öde zuende gebracht. Die grenzwertige Enthüllung, dass sich die intelligenten Sphärendaten in einige Wartungsroboter retteten und sich nun Tillys Brückencrew-Commandos in den Tiefen der Discovery anschließen, um gemeinsam den Guerrillakampf gegen die Besatzer der Smaragdkette unter Osyraa aufzunehmen, ist quasi sofort hinfällig! Zwar kann man sich dank einiger Opfer der 1-HP-Roboter den Häschern etwas erwehren, aber dann werden alle isoliert und die Lebenserhaltung langsam abgeschaltet. Denn Michael, die keinen McClane-Gedächtnispreis erhalten wird, wurde ja geschnappt und Osyraa braucht Druckmittel, u.a. um den Standort des Dilithium-Planeten von Book zu erfahren oder so. Parallel ballern alle (!) Föderationsschiffe auf die Discovery, während außerhalb der Sternenflottenbasis bloß Osyraas Flaggschiff das Feuer eröffnete. Der Discovery macht das alles eher wenig aus - lächerlich! Bevor der Admiral aber die finale Kill Order geben kann, damit die Smaragdkette nicht mit der Technologie des Sporenantriebs entkommt, überzeugt ihn die weinerliche Burnham, das Schiff ziehen zu lassen - Michael macht das schon. Der Admiral zerstört die beiden Schiffe nicht und die One-'ham-Show beginnt ... Book wird nämlich Terranisches-Imperium-like auf der Krankenstation gefoltert, Michael muss zusehen und die charismatische Osyraa ahnt um deren Beziehung. Schließlich willigt die heulende Michael ein, Book zur Kooperation zu bewegen. Aber stattdessen aktiviert sie ein Quarantäne-Kraftfeld und beide entkommen. Als Idee fand ich das ganz cool, aber es war wirklich absurd hoch gepokert! Gefühlt den Rest der Episode fliegen Michael und Book in Turboliften durch die Eingeweide der Discovery und klatschen Schufte. Und es ist wirklich lächerlich, dass das Raumschiff scheinbar zu 75% aus gigantischen Zwischenräumen besteht, die zudem eher nach V'ger aus dem allerersten TOS-Kinofilm aussehen! Aber zurück zu "Nummer 1" Tilly und ihren wackeren Mitstreitern - die werden sich ja mit so viel Elite-Brainpower befreit haben ... NICHT! Sie liegen von Sauerstoffmangel ermattet in den Gängen und irgendwie gibt es nur eine einzige Notfallmaske. Stattdessen muss ihnen Michael mit einer zwischendurch abgesonderten Kaufhausdurchsage einen Tipp geben: Mit einem DIY-Sprengsatz eine Warp-Gondel ausschalten und die Discovery so aus dem Hyperraum schmeißen. Nur die Erde, äh, der Weg ist noch weit und die Luft dünn. Wie gut, dass Derweil im Datenkern oder so: Michael will da Windows 3000 neustarten, um die Kontrolle über das Schiff zu erlangen. Doch Osyraa ist nicht blöd und erwartet sie bereits - leider nur mit zwei schnöden Handlangern als Verstärkung. Man kloppt sich, diese komischen Elektrowaffen (?) neutralisieren sich mehrfach gegenseitig (Endgegnertaktik!), die Henchmen gehen down. Irgendwann dann explodiert auch Owosekuns Bombe, Disco out of Warp. Osyraa befiehlt ihrem riesigen Flaggschiff, die Discovery in die Ladebucht aufzunehmen - was nach dem nächsten Schnitt auch sofort geschieht, denn das Flaggschiff kann anscheinend schneller zur Position der Discovery springen als jeder Turbopilzantrieb ... Dann schafft es Osyraa, Michael in eine Wand aus intelligenter Materie (?) zu drücken und sie anscheinend darin zu ersticken?! Keine Ahnung, was daran schwächer ist: Die Logik oder die Tricktechnik. Game over, Emerald Chain wins. Ah, doch nicht - plötzlich fliegen Schüsse aus der Wand und Akimbo-Burnham entsteigt der CGI-Suppe, die mich vom Design etwas an die Replikatoren aus STARGATE SG-1 erinnerte (eigentlich musste ich eher daran denken, dass in irgend einer Episode Amanda Tapping <3 auch mal in so einer Wand gefangen war). Osyraa ist erledigt und Michael meint noch, dass der Unterschied zwischen ihnen sei, dass sie niemals aufgäbe. Wann hat denn bitte Osyraa mal aufgegeben?! Egal, Michael switcht Star-Trek-typisch ein paar transparente Plastiklochkarten und kann dann easy alles rebooten inklusive geiler Lichteffekten. Der CCC wäre not amused über dieses Sicherheitsniveau! Alle bösen Besatzer beamt sie von Bord, stellt die Lebenserhaltung wieder her und ruft zum Sektempfang auf der Brücke. Aber wer lebt noch von der Besatzung ... Huch, ALLE! Keiner ist erstickt und auch Owosekun wurde gerettet, von einem der Roboter. Während man halbherzig vom Flaggschiff beschossen wird (kein Ding, die Discovery ist ja offensichtlich gerade ziemlich unverwunbar), gibt's den nächsten Michael-Masterplan: Warpkern raus und Disco Pogo! Aber es gibt ja noch den verstrahlten Planeten, wo der Doc, Saru und Adira ausharren. Wie kommen wir da hin, ohne Stamets an Bord (der wurde letzte Episode oder so ja zwangsevakuiert). Auftritt von Osyraas Rollstuhlgelehrten, der wider Erwarten nicht aktiv aufbegehrte und auch nicht vom Schiff teleportiert wurde. Nach seinem zurückliegenden Klönschnack mit Stamets und der Folter an Book schlussfolgert er, dass Book so derbe empathisch ist, dass er auch in Lage sein müsste, im Myzelnetzwerk zu navigieren. Ja, so einfach ist das eben! Ohne Einführung wird er in die Sporenkammer gebeamt, der Warpkern ausgestoßen, schwarzer Alarm, aus dem Hintergrund müsste Book springen ... Kawumm, der Kern explodiert und vernicht das Flaggschiff. Game over. Ah, doch nicht. Dazu wenden wir uns kurz dem verstrahlten Planeten zu. Dort passierte in der Zwischenzeit folgendes: Su'Kal hat Angst, Adira ist eine mir unbekannte, aber recht coole Holo-Alienrasse, ihr toter Ex-Mann, dessen Bewusstsein aus nicht geklärten Gründen ja im Symbionten eigenständig aktiv ist und sich Adira zeigen kann, wurde aus ebenso nicht geklärten Gründen vom Schiffscomputer als Lebensform erkannt und läuft nun als blauhaariges Vulkanier/Romulaner-Holo rum! Alle darüber so voll aus dem Häuschen, geil, endlich können wir Gray sehen. ABER WARUM?! Besonders der Doc ist auf hartem Kuschelkurs. Gray latscht als Holo mal kurz nach draußen und erkennt, dass Tiefdruckgebiet Ute das Schiff zu zerlegen droht. Su'Kal hat übrigens Angst. Alle wollen ihn trösten und behutsam überzeugen, das Holoprogramm abzuschalten. Su'Kal hat immer noch Angst, es wurde aber mal erklärt, was das für coole Weltraumkreaturen von vor ein paar Folgen waren (davon will ich was sehen, keine dummen Technoschnecken). Su'Kal Su'Kal Su'Kal bla bla bla, Holo aus, wie erwartet war der Tod seiner Mutter damals Grund für den Brand: Aufgrund seiner Mutation ist er mit der Subraumkomponente von Dilithium verbunden und seine emotionalen Schreie übertragen sich als Subraum-Schallwellen im Weltall. Warum kann nicht so ein weiterer Brand meinen PC, auf dem ich diesen viel zu langen Text heruntertippe, treffen und mich erlösen?! Wenn jetzt noch die Discovery rechtzeitig käme, um alle vom Planeten zu retten. Vorher weint Gray aber noch mal rum, dass er dann ja wieder unsichtbar sei, aber es wird ihm versprochen, dass ein Weg gesucht wird, ihn sichtbar für alle zu machen. BITTE NICHT!!! Oh, es kommt ein Anruf: "Moin, hier ist Michael Burnham, Hansdampf in allen Transwarptunneln und mit zuletzt besonders vielen manisch-depressiven Gesichtsausdücken, darf ich auch euch erretten?" Am Ende fliegt die Discovery im klassichen Star-Trek-2D-Weltraum zum Föderationsstützpunkt und die ganze Flotte, äh, steht Spalier. Michael wird wenig überraschend Kapitän der Discovery, denn Saru nimmt sich eine Auszeit mit Su'Kal auf Kali Ma, äh, Kaminar (damit sind keinerlei Aliens mehr im inneren Kreis, außer die Serienmacher zählen dazu LGBT+ ...). Es gibt eher mäßig schicke neue Uniformen im Einheitsgrau des Admirals, um die ausgelassene Stimmung auf der Brücke zu kontern (nur Staments ist offenbar noch etwas mucksch auf Burnham, aber das hält bei ihm ja nie lange, remember Detmer; die Blonde ist übrigens wieder da). Und los geht's, um die ganze Galaxie mit dem neuen Dilithium zu versorgen - Friede, Freude, replizierter Eierkuchen (die Smaragdkette sei nach Osyraas Tod auch zerbrochen). Wobei das ja mittelfristig unnötig ist, denn wenn jetzt Books Rasse locker den Sporenantrieb kontrollieren kann, lassen sich viel mehr Sporenschiffe bauen. Vielleicht könnte ja auch Deanna Troi als Betazoidin das kontrollieren. Tja, Stamets, keine Sonderstellung mehr für dich! Im Anschluss an die Catchphrase-Suche vor einigen Folgen meint Burnham dann "Let's fly" bzw. "Lasst uns fliegen", was erstens wenig cool klingt und zweitens eher sinnlos, da die Disco ja wohl meistens springt. Aber nicht dieses Mal, denn es muss ja zur klassischen Star-Trek-Melodie in den Warp gesprungen werden. Sorry für den langen Text und ich habe jetzt auch keinen Bock mehr, konkret Kritikpunkte zu benennen - sollte hoffentlich aus der Inhaltsbeschreibung ersichtlich werden. STD: Thumbs down. |
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