Thema:
Zur falschen Zeit am falschen Ort (Spoiler) flat
Autor: HomiSite
Datum:05.01.21 14:15
Antwort auf:Ep12 von moishe maseltov

>Fazit: Für Scheisse ist das ziemlich gut! Alle Szenen ohne Michael und Tilly sind top. Auch für die Gleichberechtigung wird viel getan, wer hätte gedacht dass auch dicke Frauen Einsatzkommandos anführen können?

Deinen letzten Satz kann ich nicht so ganz einordnen, ansonsten versuche ich mich zu erinnern, wie viele Szenen es ohne Michael oder Tilly gab ... :-)

Auf jeden Fall hat Osyraa erst einmal einen komplexeren Plan als gedacht: Mit der Discovery als Druckmittel einen Friedensvertrag und gar eine Kooperation zwischen Smaragdkette und Föderation besiegeln. Ob das wirklich stimmt? Andererseits wäre es sehr dämlich, zum Sternenflotten-HQ zu springen, wenn man eigentlich nur den Sporenantrieb haben will.

Dafür ist ein klischeehafter Superwissenschaftler im Rollstuhl da, der nur das Gute in Osyraa sieht und natürlich niemals irgend etwas von Untaten der Smaragdkette gehört hat. Das ändert sich nun - wird er im Staffelfinale Osyraa verraten? Ist mir eigentlich egal! Auf jeden Fall funktioniert die Darstellung einer ambivalenten Osyraa, wie es die Folge nun anscheinend versucht, kaum, da man halt gesehen hat, wie sie ohne Not ihren Cousin (?) getötet hat etc.

Ihre Verhandlung mit dem Sternenflottenadmiral (ich dachte immer, er wäre der Boss vom Laden, aber angeblich gibt's noch einen Präsidenten oder so?) über die Kooperation und das Vertragswerk fand ich ganz gut, weil STAR TREK-like inklusive nettem Admiralsvorstoß, dass sich ja nur Osyraa einem Gerichtsverfahren für ihre zurückliegenden Taten stellen müsste. Sie daraufhin: *Erstauntes Emoji* *Wütendes Emoji*. (Den Holo-Lügendetektor mit Plastikfliege in der Szene habe ich wieder gehasst!)

Derweil chillt die festgesetzte Besatzung der Discovery aber nicht nur ihre Base: Die identitätslose Brückencrew unter Tilly überwältigt vergleichsweise gewitzt ihre Bewacher (da war jetzt eine Brünette dabei, die ich gefühlt nie gesehen habe - gab's nicht eine Blonde?). Book und der Andorianer versagen aber später, eine schnöde Tür zu halten (vielleicht weil ihre Deckung aus klapprigen Designerstühlen zu schlecht war). Book und Michael waren zuvor ins Hangardeck gecrasht - da kann man also wirklich jederzeit reinfliegen?! - und Burnham macht einen auf John McClane und taucht auf dem Schiff unter. Mal wieder zaubert Book irgendein Gerät aus dem Ärmel, das anscheinend jeder kennt, aber niemand nutzt, mit dem Michael vor den Sensoren verborgen wird.

Leider failt sie schon beim ersten Piraten, den sie überwältigen will, und kassiert eine Messerverletzung am Bein. Warum sie dann später eine andere Verfolgerin (EINE - nachdem Michael entdeckt wurde!) umständlich und selbstgefährdend in den Weltraum bläst, anstatt direkt zu erschießen, habe ich nicht kapiert. Ach so: Zwar verliert sie wie Bruce Willis in STIRB LANGSAM ihre Schuhe, aber mit der Barfüßigkeit wird nix angefangen.

Ich habe ehrlich gesagt vergessen, wie es mit Michael und auch Osyraa weitergeht. Der Andorianer wird auf jeden Fall erschossen von dem relaxten Bösewicht, der zu Staffelbeginn in die Kälte geschickt wurde (seine Wiederkehr wird vom Rückblick gespoilert, weswegen ich sowas immer überspringe). Und es gibt keine einzige Szene auf dem Holo-Schiff, yeah!

Ach so, und Stamets wird ähnlich hysterisch-irrational wie Saru und will nach seiner Befreiung durch Michael sofort zum zurückgelassenen Doc springen, doch plötzlich ist Michael mal die kalt-logische Vulkanierin und schaltet ihn gar mit dem Nervengriff aus!

Und in der letzten Szene wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte: Einige Wartungsroboter, die inflationär in jede zweite Szene gerendert werden, treffen auf Tillys Guerilla in den Schiffsinnereien und offenbaren sich als die Sphärendaten. Musste hier an den weiblichen Roboter aus WALL-E denken ...

Insgesamt ist Episode 3.12 wegen des hohen Tempos und Action recht erträglich mit einigen ordentlichen Szenen, aber auch viel Blödsinn.


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