| #53 Ordinary People (1981) |  |
Eine ganz normale Familie
[https://www.imdb.com/title/tt0081283/?ref_=fn_al_tt_1]
Stream:
[https://www.werstreamt.es/film/details/8183/eine-ganz-normale-familie/]
Ein wohlhabendes Ehepaar (Donald Sutherland und Mary Tyler Moore) lebt mit ihren zwei Söhnen in einem Vorort. Während eines Bootsausflugs der Beiden ertrinkt der ältere Sohn, sein jüngerer Bruder Conrad (Timothy Hutton) schafft es nicht ihm zu helfen. Die Verarbeitung des Unglücks und die Rückkehr zu einem normalen Leben stellen sich als sehr schwierig heraus. Kurz nach dem Unfalltod seines Bruders versucht sich Conrad das Leben zu nehmen, wird aber durch einen Zufall gerettet. Die Mutter entfremdet sich immer mehr von ihrem Mann und Sohn, da sie das Unglück nicht verarbeiten kann.
Ein in meinen Augen recht gewöhnliches Drama über eine "nicht ganz normale Familie". Sicherlich einer der unbekannteren Oscar-Gewinner, trotz guter Besetzung. Es war Huttons erster Kinofilm (er war 20 Jahre alt) und er gewann direkt den Oscar für den besten Nebendarsteller. Es spielt noch Judd Hirsch mit, sollte euch der Name nichts sagen, dann googelt ihn mal. ;)
Der Film regt auch jeden Fall zum Nachdenken an und ist durchaus sehenswert. Vorausgesetzt man bringt die richtige Stimmung mit, es ist logischerweise kein gute-Laune-Film. Schauspielerisch gibt es nichts zu beanstanden, die Dialoge sind ebenfalls gelungen und trotz des langsamen Tempos und des "anstrengenden" Themas ist der Film nie langatmig. Er basiert übrigens auf dem gleichnamigen Roman von Judith Guest aus dem Jahr 1976. Der Film bekam in den USA durchweg positive Kritiken, in Deutschland fand man den Film "über weite Strecken zu melodramatisch gestaltet" und zu oberflächlich.
Ich fand die Darstellung des Ehepaares etwas zu extrem. Der sehr verständnisvolle und einfühlsame Vater und die immer abweisende, kalte Mutter. Klar, darum ging es im Prinzip in dem Film, es wirkte auf mich manchmal etwas aufgesetzt. Aber schaut den Film doch selbst, hihi.
Der Regisseur war übrigens ein recht bekannter Mann: Robert Redford. Es war seine erste Regiearbeit, da direkt den Oscar zu gewinnen ist nicht ganz selbstverständlich, denke ich. :) Das Buch erinnerte ihn an seine eigene Kindheit und deswegen wollte er den Film unbedingt drehen. Es dauerte ganze zweieinhalb Jahre, bis das Drehbuch fertig war. Das Buch war nämlich sehr dialoglastig, enthielt aber kaum Beschreibungen der Charaktere und der Orte.
Von mir gibt es 6,5 von 10. Der Film macht nicht viel falsch, aber um ehrlich zu sein würde es bei mir nicht oft vorkommen, dass ich große Lust verspüre so einen Film zu schauen. ;)
Mir sind wieder dumme Sachen aufgefallen:
- Das Ehepaar fährt nachts mit dem Auto auf der Landstraße und der Mann schaut einfach ganze 5 Sekunden nicht auf die Straße. Ich hab die Zeit gestoppt. Mal ehrlich, ich will den Menschen sehen, der während der Fahrt so lange zum Beifahrer schaut. Es ist in fucking allen Filmen so und es geht mir EXTREMST auf den Sack. :D
- Der Sohn hat sich beim Selbstmordversuch die Pulsadern aufgeschnitten, man sieht die Narben in einer Szene. In einer anderen ist er schwimmen, lehnt sich an den Beckenrand, Narben sind weg.
- Der Sohn ist im Schwimmteam seiner Schule und das Training wird mehrmals gezeigt. Der Trainer ist dabei der größte Vollhonk der Schwimmgeschichte. Er redet auf die Schwimmer ein, während sie im Becken ihre Bahnen ziehen. Alter, nie im Leben würde das ein normaler Mensch machen.
- Der Bootsunfall ist selten dämlich dargestellt. Beide Brüder sind sehr gute Schwimmer, der eine geht einfach grundlos unter. Schlimmer als Titanic. ;)
- Der letzte Film, den es bis vor kurzem nur auf DVD gab. Im Mai 2020 wurde weltweit zum ersten Mal eine Blu-ray veröffentlicht und zwar in Australien. Natürlich habe ich sie mir dann auch direkt gekauft, sie hat aber nur die englische Tonspur und KEINE Untertitel. Somit musste ich dann doch die DVD schauen. Jetzt habe ich ein fettes Problem. Soll ich in mein Oscar-Regal die Blu-ray reinstellen, die ich im Prinzip nicht mal schauen könnte oder doch die DVD? Probleme über Probleme... ;)
- 6 Nominierungen, 4 Siege
- 6,2M gekostet, 90M (laut Wiki, mein Buch sagt es waren nur 13M?... Strange)
- Gewann gegen "Wie ein wilder Stier"
- Haha, jetzt kommt "Die Stunde des Siegers" mit der legendären Szene: [https://www.youtube.com/watch?v=CSav51fVlKU]
Hab Bock drauf, auch wenn vor paar Jahren bereits gesehen.