Thema:
Leider nichts geworden [SPOILER] flat
Autor: Sivak
Datum:22.12.20 16:45
Antwort auf:Star Wars - The Mandalorian [Serie, Disney+] von waldmeister

Hallo,

zunächst einmal finde ich, dass der Begriff "Fan" nichts taugt, weil er zwei völlig unterschiedliche Gruppen zusammenfasst:
1) der überkritische Fan: "IIHHH, Alien XY hat eine Kiemenspalte zu viel. Die Farbe des Blastergriffs ist falsch"
2) der unkritische Fan: wenn auf einen Hundehaufen mit weißem Edding "Star Wars" geschrieben wird, dann wird eine Niere verpfändet um den Hundehaufen zu erwerben

Ich war mal 2), dann eher 1) und dank Disney und den Problemen, die gleich beschreiben werde, bin ich vielleicht sogar raus.

Ich finde, dass die Serie und Star Wars allgemein unter verMARVELisierung leidet. Sprich:
- nette Sprüche
- Cameo-Auftritte
- Tod wird irrelevant (Darth Maul wieder da, Imperator wieder da, Boba Fett wieder da, sogar Bib Fortuna (zumindest kurz.... oder vielleicht hat er ja überlebt...))
- Gegner langweilig und unfähig

Ich meine, die Serie existiert nur, weil ein Bösewicht, namentlich Boba Fett, in den Filmen cool dargestellt wurde, und deswegen beliebt wurde.
So etwas fehlt in der Serie komplett.

Oder findet irgendjemand Moff Gideon cool? Hat der irgendwann als Bedrohung gewirkt? Es war doch klar, dass er in dem Moment erledigt ist, in dem er auf den Mandalorianer trifft. Und genau so kam es ja auch.
Die Kampfszene war eh putzig. Der Moff benutzt eine Waffe, die alles zerschneiden kann, AUßER dem Zeug, von welchem sein Gegner komplett umgeben ist.
Sprich: Moff-Waffe gegen Mando-Panzer ==> nicht effektiv
Mando-Waffe (=Speer) gegen Moff-Panzer (hat der überhaupt einen an?) => sehr effektiv

Kurz: ein weiterer langweiliger Kampf mit vorhersehbarem Ausgang.

Die Schießereien waren eh langweilig im Quadrat. Nichts mehr mit "wir tun so als ob Chewbacca unser Gefangener ist, schleichen uns ein und fliehen dann". Jetzt wird einfach ballernd einmarschiert. Eigene Verluste? Ich denke nicht mal ein blauer Fleck auf Seite der Guten.

Ich meine, wie soll ich reagieren, wenn ich dauernd sehe, wie unfähige Sturmtruppen über den Haufen geballert werden, aber dann mit bedrohlicher Stimme gesagt wird: "Oh, das wird gefährlich da einzudringen. Die haben eine ganze(r/s) Zug/Kompanie/Battalion/Regiment Sturmtruppen am Start". Ich weiß doch, dass die nichts bewirken werden.

Das allererste, was wir vor 40 Jahren von Star Wars gesehen haben, waren Sturmtruppen die mit geringen eigenen Verlusten ein Schiff gekapert haben. Ich finde daher nicht, dass die in Memes verwurstete "HöHö, StuRMtRuppEN trEFFen niCHt maL eIN WAmpA VOn dER SeITE"-Sprüche zu Star Wars gehören, denn:
- besagte Enterung der Korvette
- Obi Wan's Aussage bezüglich Präzision
- Hoth
- Falle auf Bespin (alle brav reingetappt)
- Falle auf Endor (alle brav reingetappt)

Kurz: Ich finde nicht, dass die Serie den Geist des alten Star Wars einfängt. Und da hilft auch kein R2D2 oder bekannte Aliens. Die Bösen taugen einfach nichts. Und bei Star Wars waren sie aufgrund ihrer Darstellung beliebt. Oder warum verkleiden sich Leute als Sturmtruppler, Darth Vader oder Boba Fett?

Naja, die Story war eben auch nicht so einfallsreich:
Mando landet und will Information. Information gibt es nur für Gefallen. Gefallen besteht maßgeblich aus Kampf, in dem der Mandalorianer unverletzt herauskommt. Nächste Folge.

Aber das hat mich gar nicht so sehr gestört. Dennoch: viele Folgen, z.B. die mit Ahsoka, hätten viel kürzer sein können, weil ja eh nichts interessantes passiert (bei Ahsoka: der überlange Kampf war wieder langweilig)

Thrawn tut mir jetzt schon leid. Obwohl, ich habe gehört, dass der schon in Resistence der Lächerlichkeit preisgegeben wurde (stand auf Robots und Dragons. Ich selbst habe die Serie nicht geschaut).

Sivak


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