Die ersten Staffeln waren bisweilen ärgerlicher Mumpitz, aber wie Hatewatcher für mich irgendwie unterhaltsam. Season 3 droht nun nach einem interessanten Auftakt in die Belanglosigkeit abzudriften. Wie in den letzten Folgen ist die Struktur wieder mit viel Michael und einem Planeten, von dem man nicht viel sieht. Der Hauptplot wird weiterhin leicht vorangetrieben, dieses Mal sogar mit mehr Entdeckungen als zuletzt. Nur spannend war das alles nicht.
Ein paar Augenroller, äh, Details: Book redet als Schwarzer von seinem "Bruder", aber nicht im biologischen Sinne. Am Ende wird deren Entfremdung schon überwunden sein, weil sie beide mit ihren komischen Psychofähigkeiten und der Hilfe der Discovery eine große Tierplage beseitigen - war dazu wirklich nur die Discovery in der Lage?! Ihr Heimatplanet war übrigens ein lauschig-roter Herbstwald mit planlos reingerenderten blauen Flugschnecken. Zum Schluss scheint sich Book der Sternenflotte verschreiben zu wollen. Und "Bookham" ist endgültig a thing.
Aus irgendwelchen Gründen wird anscheinend eine Picard-artige Catchphrase für den Captain gesucht!? (Große Aufgabe für die neue Nummer 1 Tilly ...) Die drei Vorschläge wirken auf Deutsch völlig normal, aber ernten beim Gebrauch durch Saru belustigste Blicke.
Die namentlich schon eingeführte Orionerin und hohes Tier in dieser Smaragd-irgendwas-Mafia Osyraa hat ihren ersten Auftritt. Um zu zeigen, dass sie evil ist, trägt sie natürlich Lederklamotten und lässt ihren Untergebenen (und Ziehsohn?!), der dem Schrottplaneten vorstand, von einer Tranceschnecke fressen. Leider kann ihr Schlachtschiff nicht gegen Books Schiff bestehen, das von Detmer schließlich manuell gesteuert wird und allen Phasersalven ausweichend empfindlichen Schaden verursachen kann. Und dabei noch lockere Klönschnacks mit dem Kopiloten halten kann, obwohl die Schilde nur noch bei 10% sind. Are you kidding me!? Die diplomatische Finte, dass kein offizielles Föderationsschiff angriff, dürfte dem Syndikat egal sein. Mal sehen, was der Admiral dazu sagen wird ("schade": keinen Nanofußboden diese Folge).
Ach so: Philippa Georgiou wird nach ihren seltsamen Freezes tatsächlich untersucht inklusive merkwürdiger Verformungen ihres Körpers. Erst dachte ich, sie sei ein Klon aus intelligenter Materie oder so, aber die Details gibt's erst nächste Episode, obwohl Georgiou schon pessimistisch meinte, sie werde sterben (zu lange in unserem Universum?).
Und jetzt wurde doch noch die Geschlechtergeschichte thematisiert: Die Darstellerïn von Adira identifiziert sich ja auch als nicht-binär und das gilt auch für ihren Charakter. Stamets gegenüber erwähnt sie ihre Vorliebe für entsprechende Personalpronomen, was im Deutschen Kunstworte zur Folge hat (im Englischen einfach Plural?). Stamets ist sofort total verständlich, aber er feiert auch, äh, siehr (?) Genie. Ich finde ja schon gut, dass so etwas thematisiert wird, aber es geschieht derart mit dem Holzhammer (und gegenüber einem Homosexuellen), besonders da die Föderation doch total inklusiv ist und sexuelle Identifikation und Orientierung keine Rede mehr sein sollte.
Brand-Update: Der Ursprung des Brandes wurde gefunden, ein Weltraumnebel. Und auch diese Melodie, die es anscheinend überall in der Galaxis gibt: Ein codiertes Notsignal eines Sternenflottenschiffes im Nebel. Was die Botschaft enthält: Schalten Sie auch nächste Woche wieder ein. Vielleicht heult Michael dann mal wieder oder macht einen Alleingang.