... was wohl vor allem am Mittelteil liegt, der IMO ziemlich durchhängt. Wahrscheinlich wurde genau dort der ursprünglich über zweistündige Spielfilm zur Serie aufgeblasen.
Mich hat anfangs überrascht, dass hier eine nahe Zukunft gezeigt wird mit vielen Robotern, Hologrammen und den obligatorischen durchsichtigen Handys. So richtig wird das aber leider nicht genutzt, also im Hinblick auf geile Future Military Tech, obwohl ich die Schutzpanzerung etc. ganz cool fand (aber weithin sichtbare rote Zielvisiere sollte man vielleicht noch einmal überdenken :-D). Man könnte sicher auch analysieren, wie Russland und dessen Regierung und Militär hier gezeichnet wird (laut Regisseur via Wikipedia sollte der urprüngliche Film nicht rein pro Armee sein).
Nach dem Blackout ist es dann natürlich spannend, was passiert ist und jenseits der verschonten Zone wartet. Da werden auch einige eindrucksvolle Panoramen gezaubert. Tricktechnik können die Russen bekanntlich (und wegen den Wurzeln als Film sieht die Serie sicher auch so wertig aus)! Die Geschehnisse an der "Heimatfront" fand ich hingegen weniger interessant, der Mittelteil plätscherte dann vor sich hin, bis es dann nach der unerwarteten Auflösung zum Finale noch einmal derbe losgeht (wenn auch nicht so fett wie erhofft) mit recht unerwartetem Abschluss.
Da es nur sechs Folgen sind und die Geschichte dann in Teilen ungewöhnlicher ist als gedacht plus einiger militärischer Action, kann man sich THE BLACKOUT ruhig geben. Aber geil fand ich es dann leider nur phasenweise.
Details: Ich musste gut lachen, als das gottgleiche Alien sich offenbarte (der BLADE RUNNER 2049-Gedächtnismantel nur, um das Makeup zu sparen? :-D) und die absurde Geschichte erzählte: Menschen als Biowaffe haben eine altvordere Rasse, die die Pyramiden und Unterwasserstädte (!) erbaute, ausgemerzt, weil sie genetisch auf Krawall gezüchtet wurden von einer außerirdischen Vorhut. 200.000 Jahre später - halbwegs passend zur Entstehung des archaischen Homo sapiens - sollen die Menschen nun noch schnell vernichtet werden, bis das Siedlungsschiff eintrifft. Schön absurd, vielleicht etwas too much, aber okay. Schlimmer fand ich das langweilig-faule Aussehen der Außerirdischen!
Ebenso absurd war der Angriff der Bärenhorde - darauf muss man erst einmal kommen. :-) Es schienen mir aber etwas mehr als 40 Bären gewesen zu sein. Überhaupt scheinen manchmal die SFX-Artists gerne einfach Massenszenen gerendert zu haben, weil sie's konnten.
Wie schon geschrieben hatte ich gehofft, dass noch mehr geile High Tech in den Kampf geführt wird. Klar, MG mit Exoskelett ist cool und auch die vierbeinigen Dronen. Aber in Sachen Aufklärung war die Armee schon erstaunlich beschissen - "vor uns sind Feinde" ... ja, zehn Meter! :-D Außerdem wedelt der Film natürlich mit der Karotte an fetter Panzer- und Heli-Action herum, was leider überhaupt nicht eingelöst wird. Als es hieß, dass jetzt das feindliche Alien erledigt werden muss als letzter Ausweg, rief ich schon "Russia, fuck yeah!" - und dann fuhren erbärmliche zwei Radpanzer und ein Kettenpanzer los, wovon der letzte nicht einen einzigen Schuss abgab! Aber dieser Häuserspringer-Selbstmörder war cool. Und dann natürlich die unfassbare Szene, wo die übrigen Panzer einfach durch die Menschen brettern - der Bodycount dürfte inklusive der anschließenden Hausverteidigung wirklich gewaltig sein. Und dabei sitzt auf den Panzern ein eher gewöhnliche MG und nicht einmal eine fette Maschinenkanone. Aber für richtige Materialschlacht war das Budget dann wohl doch nicht groß genug. :-(
Am besten fand ich von den Figuren die beiden Oberfefehlshaber, also die Frau und den Mann. Die übrigen Frauen wurden stellenweise leider sehr weinerlich gezeichnet. Aber das Zwischenmenschliche berührte mich eh kaum.
Das Finale auf dem Häuserdach war okay mit paar wechselnden Sympathien, die Kämpfe nett, aber mit SlowMo teils etwas bemüht. Dass dieser Id durch den Sturz wohl stirbt, hätte ich nicht gedacht. Hat er geholfen, weil er seine Rasse hasst bzw. die Menschen mag oder wollte er doch lieber als Gott verehrt werden ...?
Dass dann das Siedlungsschiff (das einzige?) tatsächlich noch landet, hätte ich nicht gedacht. Das sah schon sehr cool und mitgenommen aus von der langen Reise, aber besonders gut geschützt war es nicht. :-) Und am Ende eine gemeinsame Zukunft von übermächtigen Alienkindern und den letzten paar Millionen Menschen?