Thema:
Leider kein neues Spaced - Staffel 1 Fazit flat
Autor: HomiSite
Datum:07.11.20 23:51
Antwort auf:Truth Seekers - Frost & Pegg auf Geisterjagd [Serie] von Fred LaBosch

Okay, SPACED habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen, aber war damals für mich mit die witzigsten Sitcom überhaupt, besonders für Nerds. TRUTH SEEKERS streift auch Nerd-Territorium, allein weil die titelgebenden Telefontechniker in ihrer Freizeit (oder auch Arbeitszeit) übersinnlichen Phänomenen nachspüren.

Das "Problem": Es ist wie moishe maseltov unten schrieb nicht super lustig. Zwar bessert sich die Qualität der Gags im Verlauf und es hat definitiv immer wieder Brüller drin, aber die Serie ist weniger auf Pointen gebaut, sondern mehr auf die kleinen Dialoge und beiläufigen Kommentare der Protagonisten untereinander. Besonders Nick Frost hat's drauf, mit Gestik und Geraune für Schmunzeln zu sorgen. Simon Pegg in einer eher albernen Rolle ist auch gut, aber spielt wirklich nur eine Nebenrolle, ähnlich Malcolm McDowell.

Das alles funktioniert auch auf Deutsch insgesamt gut, obwohl ein paar wenige Synchronstimmen mir etwas zu überdreht angelegt sind. Die allermeister Witze schienen die Übersetzung überstanden zu haben und ich hatte deswegen nur selten testweise auf Englisch geschaltet bzw. entsprechende Untertitel aktiviert (wenn eine Figur einen Kommentar nuschelt, würde ich eh nix verstehen).

Was der Serie vielleicht auch schadet, ist die thematische Unentschlossenheit: Es ist auch Familiendrama und hat nach etwas Anlaufschwierigkeiten einen durchaus ernsten Hauptplot, aber das hat bei mir vor der generell lockeren Atmosphäre des (innerlichen) Schmunzelns kaum funktioniert. Gruselszenen gibt's übrigens nicht, auch wenn es ein paar Horror-mäßige Makeups und vereinzelt Blut gibt.

Hinzu kommen schwache Spezialeffekte (vereinzelt sogar Trash-Flair) - das Budget dürfte sehr niedrig gewesen sein (warum einige Geistererscheinungen einen digitalen Verfremdungseffekt bekamen, also tatsächlich wie eine Bildstörung einer Digicam, habe ich nicht kapiert und fand ich unpassend).

Und die Kameraarbeit ist merkwürdig: Ich glaube nicht, dass es an meinem ollen Fernseher oder schlechter Amazon-Kodierung lag, aber sehr viele Szenen haben extrem viel Unschärfe, fast wie eine Art Fischaugenoptik, wo nur das Bildzentrum scharf ist!? Und die Lichteffekte sind viel zu grell oder überbetont (aber keine J. J. Abrams'sche Lensflare-Orgie).

Alles in allem "ganz nett" mit einigen wirklich witzigen Augenblicken, aber angesichts des involvierten Personals auch etwas enttäuschend. Die acht halbstündigen Episoden der ersten Staffel kann man jedoch schnell wegschauen, insofern eine verhaltene Empfehlung für Fans des Ensembles.

PS:


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