Insgesamt war Staffel 8 für sich genommen und auch als Abschluss der ganzen Serie HOMELAND sehr gut und entfaltete bei mir eine Sogwirkung wie in besten Zeiten (die ich gar nicht mehr staffelgenau benennen könnte).
Die Story ist zwar nicht innovativ und sicher waren viele der Handlungsmotive in früheren Staffeln besser/neuer, aber als Gesamtpaket und dem Fundament von sieben Staffeln war dieser Abschluss eigentlich durchgehend unterhaltsam (wenn auch meist wenig erbaulich!) und spannend - nicht selbstverständlich, zumal es 12 Episoden mit Überlänge waren. Wieder eine langjährige Serie zuendegegangen.
Mehr: Lange Zeit ist die zunehmende Eskalation (wenig 24'sche Action!) echt kein Spaß, alles wird schlimmer und schlimmer. Es starben schon früher zentrale Figuren und die beiden Hauptfiguren hat man nicht angerührt, aber dass Präsidenten und nach einer Odyssee auch Max dran glauben müssen ... :-( Insofern passt alles aber (leider) ins Jahr 2020, wobei die Staffel nicht zu platt gegen bspw. Populismus à la Trump schießt. Am Ende bleibt die ernüchternde Erkenntnis, dass selbst die größten Räder im Getriebe kaum etwas ausrichten können, besonders wenn jemand Schraubenschlüssel reinwirft. Und man zu dem wird, was man bekämpft.
Einzig Carries Vorgehen gegen Saul war dann am Ende too much - "Kill Saul" -, aber zumindest letzteres war ja eine Finte. Trotzdem hätte sie ruhig offen mit ihm redne können. Dass Saul niemals nicht nie den Kontakt preisgegeben hätte und lieber zehntausende Soldaten in einem neuen Krieg opfert, war etwas unglaubwürdig (auch wenn die Dolmetscherin einst sein Leben rettete).
Und dann dachte ich, dass nach der BURN NOTICE wenigstens die US-Spionin gerettet wird, aber nichts da. Von einem doppelten Spiel oder Carrie-Masterplan war auch nix zu sehen - Tiefschlag auf Tiefschlag.
Als Saul am Ende aber der Anruf für seinen Professor-Tarnnamen erreicht, machte es Klick und ich musste in der Tat sehr zufrieden grinsen. Danach ging es vielleicht noch etwas zu lange weiter, aber egal. Carrie hat also ihr altes Leben samt Familie geopfert, um von Russland aus Snowden-like die geheimdienstlichen Untaten der USA zu enthüllen (und so sicher auch Buße für ihre Taten zu tun), aber gleichzeitig hat sie mit dieser Tarnung die Rolle der Dolmetscher-Spionin eingenommen, die sie auf dem Gewissen hat. Und ist im Bett mit dem russischen Schluffi-Spion. :-D
Wer mich auch belustigte, war der Taliban-Sohn, der wie ein Milchbubi mit zu viel Bart wirkte. Da hat es mich echt geärgert, dass dem keine Bombe auf den Kopf geschmissen wurde (aber passte natürlich auch zum Grundtenor der Staffel). Und der Bart vom kriegstreiberischen Präsidentenflüsterer machte mich auch fertig. :-)