Thema:
Re:Kom und sieh (Antikriegsfilm 1984) - Meisterwerk flat
Autor: Fritz Schober
Datum:09.09.20 20:05
Antwort auf:Re:Kom und sieh (Antikriegsfilm 1984) - Meisterwerk von Pezking

>>Die meisten Antikriegsfilme (Apocalypse Now, Platoon, Saving Private Ryan, Full Metal Jacket etc.) sind im Grunde Kriegsfilme welche entweder konstant oder irgendwann im Laufe der Story die Gewalt verherrlichen (wenn z.B. "die Guten" zurückschlagen oder gewinnen). Ich habe bislang erst einen Antikriegsfilm gesehen bei dem ich keinerlei Verherrlichung finden konnte.
>
>Bei Apocalypse Now und Full Metal Jacket stimme ich Dir nicht zu.


Beide Filme haben heroische, bild-gewaltige Szenen von Gewalt und Zerstörung welche mit theatralischer Musik unterlegt sind welche Pathos vermitteln.

Das hier:
[https://youtu.be/nZ_zNUmr8fM]
erzeugt genauso wie das hier
[https://youtu.be/Oj8hWnYyYDQ?t=92]
bei viel zu vielen einen hurra Patriotismus Boner.

Bei Full Metal Jacket wäre es z.B. diese Szene:
[https://youtu.be/S06nIz4scvI]
Sie soll schockieren, erzeugt aber bei vielen Leuten das Gegenteil.

Diese Szene unterlegt das töten mit ausdruck von Freude und lustiger Musik
[https://youtu.be/KQEDojPZ7YI?list=RDS06nIz4scvI]
Das ist "cool" da würden einige Leute gerne dabei sein.

>Als komplett unverherrlichend erachte ich noch Paths of Glory und The Thin Red Line. Das sind auch meine Lieblings-Kriegsfilme.

Paths of Glory zeigt doch auch heroische Angriffe
[https://youtu.be/0gyyGHHXfck?t=128]
Das ist Action, Abenteuer, Gefahr und alles für ein großes Ziel.

Ach dort finden sich "coole" Action Szenen mit epischer Musik
[https://youtu.be/11SOqMWcDKQ]

Das was Du als deprimierend beschreibst ist genau das was Krieg ist und was ein Antikriegsfilm zeigen muss. Sobald heroische Musik kommt und hurra brüllende Männer aufeinander zustürmen in einer epischen Schlacht wird die falsche Botschaft vermittelt (sofern der Film ein Antikriegsfilm sein will und kein Propagandamaterial um gelangweilte junge Männer für den Dienst an der Waffe zu begeistern).


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