Thema:
Re:Hat ja nicht lange gehalten dein Boykott :P flat
Autor: Hattori Hanzo
Datum:08.09.20 12:34
Antwort auf:Re:Hat ja nicht lange gehalten dein Boykott :P von chifan

>>>Aber unabhängig davon, hältst du es wirklich für eine sinnvolle Reaktion, wenn Disney da irgendein Statement zu bringt? Oder gilt das nur, wenn es in die eigene politische Agenda passt? Wie würde es eigentlich umgekehrt aussehen, also wenn nach einem Statement von Disney, Chinesen zu einem Boykott des Films aufrufen? Würde man das nicht sofort als Propaganda und die Menschen als verblendete Weirdos abstempeln?
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>>Na umgekehrt wird das ja immer gemacht. NBA, Mercedes, Dior, Swarovski, Valentino, Calvin Klein, Coach, fresh, asics, Versace, McD, Gapp, Marriott, ... und noch viele mehr haben sich bei China entschuldigt, weil sie z.b. ein Dalai Lama Zitat gebracht haben, oder irgendwo Mal Taiwan als eigenes Land bezeichnet haben.
>>Letztendlich also: Es geht ums Geld. Der chinesische Markt ist groß, da liegt das Geld, also machen wir nichts, was unser Geschäft dort behindern könnte. Anders gesagt: Hätte Liu Yifei gesagt, sie würde, gerade als Mulan Darstellerin, die HKer Demonstranten unterstützen, dann hätte Disney bestimmt ein Statement rausgehauen, nachdem die "Gefühle von 1,4 Milliarden Chinesen verletzt" wurden.
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>Aber das ist doch das was ich meinte :). Findest du es denn nun in Ordnung dass die Firmen sich da entschuldigen oder nicht? Wenn nicht, wieso verlangst du das jetzt von Disney und boykottierst als Gegenmaßnahme den Film. Das meinte ich mit, dass es in die eigene politische Agenda passt.


Jo, ich weiß was du damit meinst. Ich finde es in Ordnung wenn sich Firmen für etwas entschuldigen, was sie falsch gemacht haben. Ich hoffe, auch wenn es wunschdenken ist, dass sich Firmen moralisch vernünftig verhalten.
Also zum Thema "eigene politische Agenda": Ich sehe es nicht als Agenda, für Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Freiheit einzutreten. Es gibt bestimmte universelle Grundrechte, zu denen man stehen sollte, das sehe ich dann nicht als Agenda.

Hätten wir das Thema Abtreibung, ok, dann könnte man von Agenda sprechen, weil jeder da andere Werturteile fällt. Bei einer Firma aus den USA oder anderen Ländern eines Rechtsstaates erwarte ich, dass sie sich an bestimmte Werte halten, sonst werden sie boykottiert. Disney hat sich ja auch von Song of the South distanziert, weil er Sklaverei schönredet. In diesem Fall dankt Disney sogar noch im Abspann dem Public Security Bureau von Turpan, genau dem PSB, welches eine Rolle bei den "Internierungscamps" spielt.

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>Aber wie du schon sagst, geht es bei den Handlungsweisen letztlich immer nur um Geld und potenzielle Käufer die man verschrecken könnte.


Ja, so ist es, leider. Ich finde halt, dass sich Firmen so gut wie möglich an ethische Standarts halten sollten. Meiner Meinung nach hat das Disney im Falle Mulans nicht getan. Es war zu erwarten, es ärgert mich trotzdem.

Druck machen, weil Mercedes einen Dalai Lama Spruch auf Twitter (was auch noch in China gesperrt ist) postet, finde ich halt nicht als Bruch eines ethischen Standarts. Oder dass sich der NBA Chef für die Demokratiebewegung ausspricht.


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