Thema:
wusste gar nicht dass tatsächlich Tom Jones wegen dem flat
Autor: lichtschalterer
Datum:07.09.20 14:10
Antwort auf:#36 Tom Jones (1964) von DJS

Film so heißt
Ich dachte der heißt wirklich so.

imdb: Welsh singer Tom Jones (born Thomas John Woodward) chose his professional stage name from the title character/protagonist of this film.


>Tom Jones - Zwischen Bett und Galgen
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>[https://www.imdb.com/title/tt0057590/?ref_=nv_sr_srsg_0]
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>Stream:
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>[www.gibt_es_nicht.de]
>
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>Passend zum Film habe ich gerade fast eine ganze Flasche Wein getrunken um angemessen über den Film berichten zu können. :) Der Schreibstil wird vermutlich noch schlechter als sonst, ich kann nichts dafür!
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>Der Film spielt in England, Mitte des 18- Jahrhunderts. Tom Jones ist ein Bastard/Findelkind, wird aber von einem reichen Gutsherr wie ein eigener Sohn aufgezogen. Als junger Erwachsener ist er der Player schlechthin, ALLE Frauen, egal ob jung oder alt stehen auf ihn (natürlich tun sie das, schließlich sieht er aus wie eine Mischung aus einem jungen Trump und Dieter Bohlen, bauahahahah) und er ist nicht abgeneigt es auszunutzen. Eigentlich ist er jedoch in Sophie verliebt, die er jedoch als Bastard nicht heiraten darf. Aber er gibt nicht auf...
>
>Es ist nicht einfach den Film zu schauen. Streams gibt es nicht, deutsche DVDs/Blu-rays sind extrem schwer zu finden, bzw. gibt es eine deutsche Blu-ray gar nicht, nur eine DVD von 2003. So habe ich eine englische Blu-ray geschaut, die wirklich nur die eine Tonspur drauf hatte.
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>Nach 20min konnte ich es nicht fassen, dass so ein Film einen Oscar gewonnen hat. Man muss bedenken, ich schaue seit Monaten so gut wie nichts außer Oscar-Gewinnern. Nicht mal Serien. Nach Ben Hur, Lawrence usw. ist man nicht darauf vorbereitet einen Film wie "Tom Jones" zu sehen. Aber so nach einer halben Stunde hat es Klick gemacht und ich hatte durchaus Spaß an dem Film.
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>Es ist eine Satire/Komödie, die durch ihre ungewöhnliche Machart auffällt. Die ersten paar Minuten sind ein Stummfilm mit Untertiteln. Während des Films sprechen mehrere Charaktere genau in die Kamera und somit den Zuschauer an. In einer Szene geht die Hauptfigur auf die Kamera zu und verdeckt diese mit seinem Hut. Siehe die letzten Sekunden der Trailers:
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>[https://www.youtube.com/watch?v=C0DDuzX2bjM]
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>Das Bild der Blu-ray ist übrigens selten beschissen, qualitativ irgendwo zwischen VHS und DVD. Das Bildformat ist leicht quadratischer als 16:9. Naja, immerhin in Farbe. :) Der Film könnte der geheime Erfinder der Wackelkamera sein, es gibt mehrere Jagdszenen in denen sie zum Einsatz kommt.
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>Den Hauptdarsteller kennt man eigentlich, aber eher in der älteren Ausgabe. Albert Finney hat z.B. in "The Big Fish", "Traffic", "Erin Brockovich" und "Skyfall" mitgespielt. Hier ist er noch sehr jung, macht seinen Job aber nicht schlecht. Bzw. zum Teil absichtlich schlecht wenn ich es richtig wahrgenommen hab.
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>Der Film hat durchaus seine witzigen Momente, keine Brüller, aber er macht seinen Job schon ganz gut. Eine Szene ist mir in Erinnerung geblieben. Eine Mischung aus ungläubigem "WTF" und leisem Lachen. Tom und eine Frau sitzen sich in einer Kneipe gegenüber und... essen einfach. Die Kamera zeigt beide abwechselnd wie sie essen (Fleisch, Birnen, was auch immer, auf jeden Fall haben sie den Knigge nicht gelesen) und versuchen sich dabei jeweils gegenseitig anzumachen. Zum Teil ist es eher ekelhaft, aber die Szene hat schon was.
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>Zum Schluss wird die Story sogar komplizierter als gedacht, ich konnte irgendwann halbwegs nachvollziehen warum der Film den Oscar gewonnen hat. Anfangs dachte ich, alle wären verrückt geworden. ;)
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>Es gibt eine langweilige 6 von 10. Der Film ist deutlich anders als alle anderen Gewinner bisher, wobei das prinzipiell nicht verkehrt ist. Und imo kann es gut sein, dass man eben einen komplett anderen Film gewinnen lassen wollte und nicht z.B. wieder so einen 4-Stunden-Film wie "Cleopatra".
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>Fakten die man sofort wieder vergessen sollte:
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>- FSK fucking 18 in Germany. Das kann nur rechtliche Gründe haben (nie überprüft?), sonst ist da nix ab 18.
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>- trotzdem: Dekolletés am laufenden Band, zum ersten Mal habe ich in einem Oscar-Film auch Worte wie "bitch" gehört. Für die damalige Zeit waren manche Szenen vermutlich schon recht gewagt.
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>- Verfilmung eines Romans von 1749!
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>- In den 80er gab es einen Director's Cut, der 7min kürzer war. Sind sie nicht eigentlich immer länger? Ich hab natürlich die vollen 128min geschaut.
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>- für 10 Oscars nominiert, 4 Siege.
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>- Das British Film Institute wählte Tom Jones im Jahre 1999 auf Rang 51 der besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts. Platz 51 ist genau richtig. Buahahahahahahaha (sorry, 1,2 Promille)
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>- War an den Kinokassen sehr erfolgreich, vor allem (überraschenderweise?) in den USA.
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>- Der Regisseur Tony Richardson war mit dem Ergebnis nicht zufrieden und wird nicht gerne auf dem Film angesprochen. Er scheint keine Ahnung zu haben. Hahahahah (sorry, 1,3 Promille)
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>- Der einzige Film in der Geschichte der Oscars, in dem gleich DREI/THREE/TROI Schauspielerinnen für die beste Nebenrolle nominiert wurden. Es gewann trotzdem eine andere, hihi, was für Loserinnen!
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>- Es gab insgesamt 5 Nominierungen für beste Darsteller, niemand gewann. Passierte danach nie wieder.
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>- Der deutsche Titel spoilert das Ende. Wie dumm kann man sein?
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>Insgesamt einer der Filme, wegen dem ich das alles mache. :) Kennt kein Mensch, ist irgendwie trotzdem etwas Besonderes und wer von euch hat ihn schon gesehen? :D Ihr Noobs! (Sorry, 1,4 Promille)


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