Thema:
"Die zweite Hälfte entschädigt"-Paradox 2.0 flat
Autor: Raul
Datum:03.09.20 13:39
Antwort auf:Tenet von Christopher Nolan [Kino] von Fred LaBosch

Da hat sich der große Kinomagier aber ganz schön was vorgenommen. Ich gehöre leider (leider, leider)  zu den Leuten, die davon nie etwas mitbekommen werden. Oder sehr spät in meinem Leben, denn von Tenet brauch ich erst mal ne Pause.

Vielleicht hat ja noch jemand da draußen den Film so wie ich gesehen:

1) 10min spannende Ballerei. Nix gerafft, aber im Hinterkopf geparkt.
2) Gefühlte 30min hardcore Nolan Erklärbär Szenen. Die Protagonisten treffen sich, reden, laufen von A nach B, planen - und der Erklärbär ist immer dabei. Ich dachte, der will mich doch verarschen. Ich hab leider nach 20min das Interesse verloren. Mein Hirn war einfach nicht mehr gewillt oder in der Lage war zu folgen. Dann hab auf den Film gewartet.
3) Der kam dann 20min später und ich hab ihn nicht mehr verstanden.
4) Das machte aber nichts, weil Nolan für Leute, die seine Filme nicht verstehen seit jeher mitplant und diese, mich, mit Dauerballerei und maximaldramatischer Tonspur wachhält.

Ich hab ja nie verstanden, wie man sich durch eine schlimme Hälfte Film durchquälen kann in der Hoffnung, die zweite würde entschädigen. Ich finde, das Fundament ist dann nicht gelegt. Das hat für mich nie funktioniert. Bei Tenet war für mich der ganze Film die erste Hälfte. Ich werd mich sehr zwingen müssen, mir das nochmal anzutun. Ob das, was ich dann vielleicht mehr raffe, mich entschädigt, ich bin da ja eher skeptisch.


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