Thema:
War ok (inklusive Spoiler) flat
Autor: chifan
Datum:28.08.20 19:50
Antwort auf:Tenet von Christopher Nolan [Kino] von Fred LaBosch

Wie es schon jemand weiter unten schrieb: Ein Film dessen Konzept sich auf dem Papier geil anhört, in der Umsetzung dann aber doch nicht in gleicher Weise überzeugt. Visuell und soundtechnisch hat mir das Ganze ziemlich gut gefallen. Die Actionszenen kamen auf Grund der Lautstärke auch ziemlich brachial rüber, die Nahkämpfe ließen aber wegen der inversen Gegner eine gewisse Wucht vermissen und waren eher lustig als spannend. Spannung war ohnehin etwas was mir, von ein paar Ausnahmen abgesehen, fehlte. Dafür plätscherte mir die Story einfach zu sehr vor sich hin und verlor sich beim Versuch die Hintergründe der Inversion sinnvoll zu erklären in unnötiges Geschwurbel. Insgesamt sehenswert, aber nicht das erhoffte Meisterwerk.

Bzgl. des Geschwurbels. Ich weiß nicht, ob ich an einer Stelle was verpasst habe, aber eigentlich reist hier niemand in der bzw. durch die Zeit. Durch die Maschinen erfolgt doch lediglich eine Invertierung. Sprich, es gibt zwei Ebenen des Zeitflusses (die gegenwärtige A und die inverse B) zwischen denen man wechseln, innerhalb derer man aber keine Zeit überspringen kann. Durch das Invertieren von A nach B, läuft die Zeit nur entgegengesetzt (aus der Sicht von A), wobei das Vergehen der Zeit gleich bleibt. Nach einem Tag in B befindet man sich danach lediglich am Vortag von A. Damit also Neil irgendwann zum Zeitpunkt X zum ersten Mal (für John) auf John treffen und mit dem Wissen der Zukunft die einzelnen Pläne umsetzen kann, muss er so lange in B verharren (wie auch immer das unbemerkt passiert sein soll), bis er Zeitpunkt X erreicht hat um dann wieder nach A zu invertieren. In A ab Zeitpunkt X (in A müsste er ab da dann mindestens zweimal existieren, was für den Film wohl keine Rolle spielt) beginnend, greift er dann bei den entscheidenden Operationen ein, indem er sich immer wieder nach B invertieren lässt. Das ist letztlich alles, oder?


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