Thema:
Re:Ein paar Gedanken (SPOILER unmarkiert) flat
Autor: Wurzelgnom
Datum:28.08.20 08:12
Antwort auf:Ein paar Gedanken (SPOILER unmarkiert) von Headhunter

>Da sind wir schon beim Knackpunkt. Ich gebe offen und ehrlich zu, dass ich nicht mal die Haelfte vom Film verstanden habe. Ich wusste teilweise ueberhaupt nicht, was gerade in der Szene passiert. Warum die Charaktere gerade so handeln. Es war zu verschwurbelt. Erst nach und nach kam ich hinter das System inverse time. Aber zum Bsp. was der Antagonist mit der Frau wollte (irgendetwas mit einem Gemaelde, aber was genau???) Ich habe es einfach nicht kapiert. Mit den kleinen Lichtblick zum Schluss und weil ich nach dem Abspann versucht habe es zu verstehen... Nolan spielt sehr gerne mit unterschiedlichen Wahrnehmungen und Phasen die aber auf ein Ziel aus sind. Inception ist das beste Bsp. Sobald man kapiert hat in welcher Wahrnehmungsebene man sich befindet, kann man den Film sehr gut folgen. Vorher ist man als Zuschauer immer "ueberfordert" und kann die Aktionen nicht richtig verstehen.

Nolan hat aber auch gesagt es sei ein Agentenfilm, kein Zeitreisefilm ;)
Von daher nachvollziehbar wieso das Thema Zeit fast beiläufig und völlig normal behandelt wurde.
Obwohl ich mir gewünscht hätte dass es tiefer in die Materie geht.
Z.b. das mit dem Feuer und Eis.

Gegen Ende haben sie ja nicht nur die Armbänder zur Orientierung für den Zuschauer genommen, sondern auch den Score rückwärts gespielt.
Wenn sie DAS beim komponieren berücksichtigt haben dass der Score rückwärts nicht komplett schräg klingen darf, fände ich das ziemlich genial.

Ich guck ihn Sonntag nochmal mit Freundin und nächste Woche Donnerstag mit einem Freund dem ich das versprochen habe.

Zum Sound:
Bei uns war es wie gesagt ok, nichts zu laut oder zu leise.
Was mir aufgefallen ist, es gab teils zu wenig Umgebungsgeräusche, das wirkte bei der belebten Umgebung auf Straßen usw. teils seltsam ruhig.

Und mir war nicht klar dass Washington der Sohn von Denzel ist, aber wenn man darauf achtet wie er läuft, die leicht nach vorne hängenden Schultern und der Gang dazu, dann springt es einem ins Auge :)


>Und oh shit, bei Tenet hat Nolan dieses System noch weiter zugespitzt inkl. Zeitreisen. Der Mindfuck ist komplett. Ich hatte immer zwei Fragezeichen auf der einen Seite und ein Ausrufezeichen auf der anderen Seite war staendig perplex warum das jetzt passiert. Aber zu der Mitte hin, wo der Protagonist selbst in den inverse time eingetretten ist, dann hatte ich ein Gefuehl ein wenig den Film zu folgen. Mein Gefuehl sagt mir, wenn man als Zuschauer weiss in welcher Ebene sich Charakter A oder B in der gleichen Szene bewegt, dann wird vieles klarer. Damit hat Tenet das Potential ein richtig geiler Film zu werden oder es bleibt ein konfuses Kunstwerk was viel Potential hat.
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>Denn es war nie langweilig, fast zweieinhalb Stunden, es war spannend, verwirrend, teilweise ueberwaeltigend. Nolan schafft es wie kein zweiter Actionszenen einzuleiten. Unten hat es schon einer geschrieben, die Action selbst selten richtig geil, aber die Einleitung zu dieser Actionsequenz ist fast immer ein audivisiueller Genuss. Musikalisch wurde ich leider enttaeuscht. Interstellar ist ein andere Liga. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Einzig ein bestimmter Score der stellenweise bei den Actionszenen lief, hat mir wirklich gut gefallen. Der Rest war Standard, ich muss es leider so sagen.
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>Und ich muss John David Washington speziell erwaehnen. Er hat die Rolle phantastisch gespielt und vor allem "geeredet". Er kam wie ein guter CIA Agent rueber, der immer auf den Punkt kam und fast immer Herr der Lage war. Robert Pattinson fand ich auch super, deutlich erwachsener als wie zu Twilight Zeiten, war einfach gut.
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>Abschliessend muss ich sagen: SEHR zwiegespalten. Es war definitiv ein Erlebnis. Aber bei der ersten Sichtung steht man zu oft im Dunkeln und das ist nicht gut. Ich finde Nolan hat es uebertrieben. Es mag sein, dass das ein sehr geiler Film ist, aber muss ich dafuer ein Studium ablegen um diesen zu kapieren oder den Film mindesten fuenf mal schauen?
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>Ich werde mir Tenet definitiv noch ein zweites Mal im Kino anschauen (hoffentlich auf einen akzeptablen Tonlevel) und hoffe, dass dann vieles klarer wird. Gerade zum Schluss gab es einige Details, die es Wert sind noch genauer darauf zu achten.
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>Wertung nach der ersten Sichtung: 7/10 mit ganz grossen Potential zu einer 9, wenn man hinter das Zeitreisen gestiegen ist :)


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