Thema:
The Current War/Edison [Film] flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:06.08.20 11:17

Endlich wieder Kino! Wie habe ich das vermisst <3

Und da ich mir die OV gegönnt habe, war auch das restliche Publikum nicht zahlreich und trotzdem Covid-sensibel unterwegs. Top.

Der Film selbst war "gut", ich würde eine 6 oder 7 von 10 Punkten vergeben. Für mehr hätte es vor allem ein besseres Drehbuch und ein passenderes Sounddesign gebraucht. Kamera und Schauspieler waren durch die Bank gut, ich finde vor allem Nicholas Hoult (Mad Max) eigentlich immer geil, so auch hier als Wirrkopf und Genius Nikola Tesla. Auch Michael Shannon als George Westinghouse macht seine Sache sehr gut, und Benedict Cumberbatch ist sowieso eine Naturgewalt auf der großen Leinwand. Allerdings hat er mir von den dreien am wenigsten gefallen, einfach weil der gute Herr Cumberbatch aufpassen muss, nicht ein zweiter Christoph Waltz zu werden. Schon wieder spielt er ein geniales Arschloch, mit all den Vor- und Nachteilen die sein Spiel mit sich bringt. Unterm Strich aber wie immer eine gute Performance. Auch wenn ich speziell von Cumberbatchs amerikanischer Ausdrucksweise nicht immer überzeugt war. Ist aber nur eine Kleinigkeit am Rande, das hat er insgesamt schon gut gemacht.

Es geht in The Current War um das Rennen nach der Vorherrschaft im Strom-Business in den USA (um 1880, der Film zieht sich aber über viele Jahre). Der Original-Titel passt da schon wunderbar, im Gegensatz zum deutschen "Edison - Ein Leben voller Licht". Ich wusste vorab weder den Originaltitel noch etwas zum Inhalt und habe mir nur gedacht: Ein Biopic über Thomas Edison mit Cumberbatch und Hoult? Count me in! Man bekommt also etwas anderes als es das Filmplakat suggeriert. War mir auch recht, nur braucht der Film etwas bis er an Fahrt aufnimmt und speziell zu Beginn war das Sounddesign nervig und riss mich immer wieder aus dem Film raus. Es wird durch stetige, teils wuchtige Untermalung ein Drama bzw. eine Dringlichkeit erzeugt, die der Film anfangs nicht hergibt. Diese Diskrepanz hat mich vor allem die erste halbe Stunde doch des öfteren aus dem Sehspaß rausgerissen. Es wirkt wie eine Aneinanderreihung von Szenen, nicht wie ein homogener Film. Später wirds aber deutlich besser, dann greift auch alles gut ineinander. Kamera und Szenenbild sind aber durchgehend top, da habe ich nix zu bekritteln.

Wenn man sich für Geschichte und Historienfilme begeistern kann, sollte man dem Film durchaus eine Chance geben.


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