Thema:
[Netflix] Father Soldier Son flat
Autor: peppi
Datum:04.08.20 10:31

[https://www.netflix.com/de/title/81002464]

Nachdem ein alleinerziehender Vater in Afghanistan verwundet wird, beginnt für ihn und seine Söhne ein von Opfern geprägter Lebensabschnitt und eine Suche nach Erlösung.

Werde ich mir def. anschauen.

Zwei Artikel aus Freitag und SZ zum Film:

[https://www.freitag.de/autoren/barbara-schweizerhof/nichts-wird-wieder-gut]

Die Protagonisten, Brian, Isaac, Joey und später Maria sind keine geschickten Selbstdarsteller. Im Gegenteil, sie verhalten sich vor der Kamera mit jener Unbeholfenheit, die die beständige Sorge anzeigt, zu viel von sich preiszugeben. Die Filmemacherinnen gehen mit dieser Unbeholfenheit wunderbar diskret, ja zärtlich um. Umso markanter schneiden sich manche der gesprochenen Sätze ins Ohr des Zuschauers. Die Klage Brians, als Invalide keine Identität außer „ich konnte das mal“ zu haben. Joeys glühende Bereitschaft, in den Krieg, egal welchen, zu ziehen. Und Isaacs selbstmitleidlos vorgetragener Plan, seinen eigenen Kindern ersparen zu wollen, was er selber habe durchmachen müssen. Als Zuschauer kann man sich zu alledem seinen Teil denken, der Film lässt einen zugleich spüren, dass damit zu leben noch mal was ganz anderes ist.

[https://www.sueddeutsche.de/kultur/father-soldier-son-netflix-dokumentation-kritik-1.4971807]

Die Netflix-Produktion "Father Soldier Son", in Kooperation mit der New York Times entstanden, ist nämlich keine mythische Erzählung, also kein Film, sondern eine auf Spielfilmlänge komprimierte Dokumentation, die eine Soldatenkleinfamilie über zehn Jahre hinweg begleitet. Die drei konnten nicht wissen, worauf sie sich eingelassen haben, die Filmemacher allerdings auch nicht, in welche Geschichte sie da geraten würden. Die Kamera von Leslye Davis, die zusammen mit der Times-Reporterin Catrin Einhorn auch die Regie führt, ist fast immer dabei, registriert Tränen, Angst und Schmerz, sie sieht reine Verzweiflung und auch die wenigen Glücksmomente. Kein Werbefilm aus dem Pentagon würde so viel Durchhalteparolen verkünden, wie sie die Kinder auf ihren T-Shirts und Buttons tragen, aber eine Heldensage kann das nicht werden, weil sich das Leben an kein Drehbuch hält.


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