Thema:
Re:Bin auch fast wunschlos glücklich! flat
Autor: Matze (deaktiviert)
Datum:04.07.20 13:20
Antwort auf:Bin auch fast wunschlos glücklich! von Pezking

>- Regie ist top, tolle Mischung aus Nahaufnahmen und Totalen.

Ja, wobei ich das Lob, mit dem die Regie insbesondere in den US-Kritiken als achtes Weltwunder dargestellt wurde, etwas übertrieben finde. Wie die Süddeutsche trocken schreibt: "so viel leistet die Bildregie auch, wenn 3sat eine Oper zeigt".

>- Die Mimik der Darsteller ist viel mehr im Fokus.

Die haben ja teilweise wirklich geweint. Ich frage mich, ob das wirklich solche Vollprofis sind, dass sie das nach einem Jahr noch jeden Abend mit einer solchen Inbrunst darbieten können, dass da wirklich ein Tränchen fließt oder ob dies die (wenigen) Szenen sind, die ohne Zuschauer nachgedreht wurden. Dabei soll es sich ja vor allem um Nahaufnahmen gehandelt haben. So oder so, schauspielerisch war das alles ganz groß.

>- Die englischen Untertitel sind ein Segen.

Ich hatte beim x-fachen Hören des Original Cast Recordings vielleicht ungefähr die Hälfte verstanden. Gerade wenn die richtig losrappen wird es für jemanden, der zwar ganz brauchbar Englisch kann aber nicht viel Übung im Hören und Verstehen hat, wirklich schwer. Einige Handlungsdetails haben sich mir erst gestern erschlossen.

Untertitel in verschiedenen Sprachen folgen übrigens noch. Dann hat hoffentlich auch meine Frau was davon. Mein Vorschlag "sieh es einfach als 2 1/2 stündiges Konzert" hat sie nicht sonderlich überzeugt.

[https://twitter.com/Lin_Manuel/status/1275156967762407424]

>- King George sabbert!

Wenn man dem Internet Glauben schenken darf, ist das wohl eine "Spezialität" von Jonathan Groff und steht so nicht im Skript :).


Noch ein paar zusammenhanglose Gedanken:

- LMM ist ja im Vergleich zu den anderen ein eher durchschnittlicher Sänger. Ich glaube, wenn er nicht der Obermotz wäre, hätte man ihm nie die Hauptrolle gegeben. Aber scheiße, schreibt der geile Reime. An "My Shot" hat er ein Jahr gearbeitet und das merkt man in jeder Zeile. Von der Stimme fand ich Christopher Jackson (Washington) am besten. Sohn einer Gesangslehrerin :). Aber eigentlich waren alle super.

- Sowohl von der dargestellten Figur als auch schauspielerisch fand ich Burr / Leslie Odom Jr. am interessantesten / besten. Einfach großartig. Ich hab mal fünf Euro in ein gebrauchtes Taschenbuch "Burr" (eine fiktive Autobiografie von Burr) von Gore Vidal gesteckt, da mich die Figur fasziniert und das Buch in einigen Artikeln als ideale Ergänzung zu Hamilton empfohlen wurde.

- Überlegt euch das noch mal mit der deutschen Version, Stage. Erst recht jetzt, wo jeder für 6,99 EUR den direkten Vergleich hat.


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