Thema:
Re:Ein Glück, das wäre auch komplett bescheuert gewesen. flat
Autor: Gerhard S.
Datum:14.06.20 17:09
Antwort auf:Re:Ein Glück, das wäre auch komplett bescheuert gewesen. von Pezking

>>Andererseits gab es vor kurzem wieder mal etwas Aufregung im Netz wegen Robert Downey‘s Blackface in „Tropic Thunder“. Da gab es doch viele Schwarze die sich dadurch beleidigt fühlten. Deren Meinung nach ist das ein absolutes No-Go, völlig unabhängig von Kontext und Intention. Das wäre wohl höchstens tolerabel, wenn es ein black dude macht, playing a white dude disguised as a black dude. It‘s complicated.
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>Dazu kann ich nichts sagen, ich habe den Film nie gesehen und kenne daher den Kontext nicht.


In dem Film spielt RDJ einen mehrfach Oscar-prämierten australischen Method-Actor, der in einem Vietnam-Drama einen schwarzen GI spielt, und sich dafür chirurgisch(!) zu einem Schwarzen umwandeln lässt. Das ganze wird so absurd dargestellt wie es sich anhört, und ein schwarzer Schauspielerkollege wird nicht müde ihn immer wieder darauf hinzuweisen, wie abartig die ganze Aktion ist. Die Intention ist vornehmlich die Tatsache zu kritisieren, dass weiße, gesunde, hetero Schauspieler Randgruppen, Behinderten und Schwulen die Rollen wegnehmen und dafür auch noch Preise kassieren. Mit dem Blackface-Spin wurde das satirisch auf die Spitze getrieben.

>Blackface ist immer heikel. Da muss der Kontext schon perfekt sitzen. Und wenn sich Schwarze akut beleidigt fühlen, dann sollte man zumindest mal zuhören.

Den meisten Kritikern war der Kontext bewusst, sie waren aber halt der Meinung dass kein Kontext der Welt das rechtfertigen könnte. Das ist dann auch mal wieder die Grundsatzfrage, was darf Comedy und was nicht, bzw. wer darf was in Comedy und wer nicht.


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