| Das "Another Life" des Crime-Dramas :-D |  |
Mich hatte OZARK überhaupt nicht interessiert, weil mich Mafiaserien nicht so interessieren und ich zudem nach BREAKING BAD oder JUSTIFIED übersättigt war (auch schon ein paar Jährchen her). Ich habe aus Gründen dann doch mal reingeschaut und die Serie im Sog durchgezogen! Jedoch weniger, weil ich in Ehrfurcht erstarrte, sondern weil die Serie schon sehr am Reißbrett entworfen wurde, aber dies eben mit gutem Händchen für Handlungsverläufe und Cliffhanger, die den Zuschauer am Ball halten. Wer jedoch schon erwähnte Serien wie BREAKING BAD oder JUSTIFIED kennt, wird dabei selten überrascht werden, da OZARK mit einem Haufen Genrestandards jongliert.
Daher auch mein reißerischer Postingtitel, denn ANOTHER LIFE funktioniert sehr ähnlich, zog seine Faszination (bei mir) aus der unfassbaren Klischee- und Dummheitsverwurstung. OZARK liegt qualitativ natürlich meilenweit darüber und funktioniert auch als ernstzunehmendes Charakterdrama mit genügend Abweichungen von der BREAKING BAD-Blaupause, wodurch es meistens interessant bis auch spannend bleibt, unterstützt von sehr guten Schauspielern. Aber wie gesagt kann man mit einer Strichliste alle Genrestandards abhaken mit gerade so vielen Variationen (), sodass es nicht zu negativ ins Gewicht fällt.
Dass hingegen jede Folge unbedingt eine Stunde gehen muss, fand ich absolut unnötig! So fesselnd oder innovativ sind die meisten Figuren (meine Favoriten: Ruth und Helen) meiner Meinung nach nicht, als dass da Charaktermomente immer endlos ausgedehnt werden mussten, und inszeniert ist OZARK auch eher gewöhnlich.
So läuft die Serie gediegen ab, man ist mal mehr und mal weniger gespannt, wie die Protagonisten aus unerwarteten Problemsituationen wieder herauskommen (eher selten überraschend) und wie sehr sie von allem mitgenommen werden oder sich verändern (). Und Staffel 3 ist dann ein riesiger Umweg ex Machina, der mich hart nervte und ich nicht als "Hammer" empfand :-) (])!
PS: Netflix hatte mich zuerst in Folge 1.02 geworfen, was als Cold-Opener auch gut funktioniert hätte; die Pilotepisode ist eher sensationsheischend ().