Thema:
Super Doku...Einige Gedanken meinerseits flat
Autor: Micha1981
Datum:21.05.20 02:02
Antwort auf:The Last Dance (Michael Jordan-Doku) von aliendeluxe1973

Hat mich auch als nicht Bulls-Fan komplett abgeholt.

Bin leider erst gegen 98, als kurz vor Ende von Jordans Bulls-Karriere aktiver NBA-Fan geworden. Davor habe ich das alles nur am Rande und auf dem Schulhof mitbekommen. Deswegen hab ich Jordan eigentlich nie auf seinem Höhepunkt sehen können, zumindest erinnere ich mich nicht daran. Ja, damals war's ohne Internet, Social Media und Streams zudem auch sehr schwer da was sehen zu können.

Insofern fand ich es absolut toll, viele Momente nochmal nacherleben zu können und so viele Dinge zu erfahren, die ich vorher gar nicht so wusste.

Ich hoffe, es kommen mehr solcher Dokus, gibt ja genug interessante Spieler bei denen es sich anbieten würde.

Ein paar lose Gedanken zur Serie. Wer noch nicht alles gesehen hat und nicht gespoilert werden will, nicht weiterlesen:



- War schon ne geile Zeit. Die Charaktere, die Intensität, die Emotion; Dinge, die ich in der heutigen NBA, auch bedingt durch die veränderte, aus meiner Sicht unattraktive Spielweise und die Regeländerungen, extrem vermisse

- Jordan war ein überragender Sportler, sein Umgang mit den Mitspielern (der hier ja nur angedeutet wird), ging aus meiner Sicht aber viel zu weit

- Die Doku ist, nicht zuletzt da Jerry Krause schon tot ist, natürlich in gewisser Weise einseitig. Dass Krause als fetter Volldepp dargestellt wird, der alles auf dem Gewissen hat, ist sehr einseitig und respektlos. Wer es schafft, durch Scouting, Trades und Weitsicht solch ein Team zu formen, der ist schon ein Guter. Er schien sicherlich auch ein schwieriger Mensch zu sein (genauso wie Jordan), der beim Thema Sozialkompetenz so seine Probleme hatte, aber ihn so darzustellen, ist mir zu einfach

- Jordan sagt, er wäre gerne noch auf Titel Nummer 7 gegangen. Ich frage mich: wie? Reinsdorf sagt, dass es alleine vom Finanziellen nicht gegangen wäre, da die Marktwerte explodiert seien. Ich denke auch, dass es rein vom Salary Cap gar night gegangen wäre. Pippen hätte mit Sicherheit nicht wieder für "so wenig" Gehalt gespielt. Oder liege ich mit meiner Salary Cap Vermutung falsch?


- Zusammenbruch des Teams: Die Vereinsführung hat an die Zukunft des Teams gedacht. Die Schlüsselspieler hatten alle schon ihr Alter und quälten sich z.T. auch mit Verletzungen (Pippen) rum. Von den oben erwähnten monetären Problemen ganz zu schweigen.
Nach der Bulls Zeit konnten weder Pippen noch Rodman jemals wieder an die alten Leistungen anknüpfen. Insofern hat die Führungsetage an sich sicherlich nicht komplett daneben gelegen. Klar, das Gezanke zwischen Krause und Jackson schien pures Machtspiel zu sein. Unabhängig davon sagt Jackson ja selber, dass er das Gefühl hatte, aufhören zu müssen.
Das große Problem war, dass der Cut zu radikal und extrem war und die Neuverpflichtungen (auch in den Folgejahren) entweder Total Flops waren oder aber zu früh und ungeduldig weitergegegeben wurden, weshalb das Team radikal in den Keller gestürzt ist
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