Thema:
#13 Rebecca (1941) flat
Autor: DJS
Datum:26.03.20 20:23
Antwort auf:Projekt "Oscar" von DJS

Rebecca

[https://www.imdb.com/title/tt0032976/?ref_=fn_al_tt_1]

Stream:

Hab nichts gefunden!

Erster Hollywood-Film von Hitchcock und sein einziger der einen Oscar in der Kategorie "Bester Film" gewonnen hat. Ist übrigens ebenfalls eine Romanverfilmung ("Rebecca" von Daphne du Maurier). Es war einer der ersten Filme die ich mir gekauft habe, als ich auf die Idee kam alle Oscar-Gewinner zu sammeln. Hab den Film dementsprechend auch schon damals gesehen, diesmal habe ich ihn zum Teil auf Englisch geschaut. Warum nur zum Teil? Auf der Blu-ray gibt es keine Untertitel und an manchen Stellen fand ich es etwas anstrengend und hab einfach nicht alles verstanden. :)

"Eine schüchterne junge Frau heiratet einen britischen Witwer und leidet fortan unter den allgegenwärtigen Erinnerungen an seine verstorbene Frau Rebecca." So steht es bei Amazon und mehr ist zur Story auch nicht zu sagen, wenn man nichts spoilern will.

Ist imo ein toller Film, der auch heute noch sehr viel Spaß macht. Ohne Spoiler wird es aber schwer etwas zum Film zu schreiben, deswegen ab jetzt...

SPOILER!!!!!!

SPOILER!!!!!!

Der Roman auf dem der Film basiert war damals sehr beliebt. Ich frag mich wie viele Kinogänger das Buch kannten. Ich hoffe nicht so viele, weil der Film imo zum recht großen Teil von den kleinen Twists lebt. Auf der anderen Seite bin ich mir relativ sicher, dass die Filmbesucher damals total geflasht nach Hause gingen, falls sie die Story nicht kannten. Heutzutage kennt man ja sehr viele Filme a la "Die üblichen Verdächtigen" oder "The Sixth Sense", damals dürfte diese Filmart eher SEHR neu gewesen sein. Hitchcock war schon kein Schlechter würde ich sagen. ;)

Übrigens: die erste Szene des Films halte ich für überflüssig und hätte sie weggelassen. Es wird direkt verraten, dass das Anwesen auf dem der Film spielt abbrennen wird und auch dass die Hauptdarstellerin überlebt. Dadurch wirken die letzten Szenen des Films nicht so spannend wie sie sein könnten.

Sonstiges (aka Schwachsinn der mir (bzw. Wikipedia) so aufgefallen ist :) ):

- "Die Vögel" basieren auch auf einer Geschichte von du Maurier

- Joan Fontaine (die Hauptdarstellerin, beim Dreh 23 Jahre alt) wurde 96 Jahre alt und ist erst 2013 verstorben. Ihre Schwester (eine noch bekanntere Schauspielerin) lebt immer noch und ist 104. Gute Gene! :)

- Manche Szenen habe ich auf deutsch+englisch geschaut weil ich neugierig war wie sie übersetzt wurden. Was mir aufgefallen ist:
- Aus Palm Beach wurde im Deutschen Los Angeles, man hatte wohl Angst dass zu viele Palm Beach nicht kennen.
- Aus Cricket wurde Tennis.
- Im Englischen erzählt die Hauptdarstellerin, dass ihr Vater früher gerne Bäume gemalt hat. Im Deutschen sind es Wiesen. Warum auch immer. Macht auf Deutsch aber weniger Sinn, weil es im Gespräch danach um Gegenstände geht und ein Baum ist deutlich mehr ein "Gegenstand" als eine Wiese.
- Im Englischen sagt der Mann zu seiner Verlobten, dass er hofft dass sie niemals 36 wird. Im Deutschen soll sie nicht 40 werden.
- Eine Szene wurde im Deutschen richtig irreführend übersetzt. Man bekommt als Zuschauer den Eindruck, dass Rebecca vielleicht leben könnte, im Englischen ist es ganz klar dass sie tot ist.

- Ach ja, schon wieder verlieben sich zwei Menschen nach 5 Tagen und heiraten kurz danach. Schon mal gesehen. In gefühlt allen anderen Oscar-Filmen bisher.

- In einer Szene geht die Hauptdarstellerin aufgeregt zum Fahrstuhl und rutscht kurz davor aus. Ich musste richtig lachen, es ist nur Sekundenbruchteile zu sehen aber wieso hat man das nicht nochmal gedreht?

- Lob an die deutsche Synchro, die Stimmen sind sehr gut gewählt und unterscheiden sich kaum vom Original.

- Es gab damals Vorgaben in Hollywood, was man in den Filmen nicht zeigen darf. Z.B. durfte ein Mörder nicht ungestraft davon kommen. Aus diesem Grund musste die Story für den Film verändert werden und aus einem eigentlichen Mord wurde ein Unfall.

- Der Oscar an sich ging nicht an Hitchcock sondern an Selznick, den Produzenten der im Jahr davor schon für "Vom Winder verweht" verantwortlich war.

- Der Film setzte sich bei der Verleihung unter anderem gegen "Der große Diktator" von Charlie Chaplin durch.


8,5/10, Hitchcock-Fans greifen zu. ;)


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