| Now fuck off, Lance Corporal |  |
Der 1. Weltkrieg war wohl das sinnloseste Blutvergießen der Menschheitsgeschichte. Eine ganze Generation junger Männer wurde in einen unbarmherzigen Fleischwolf geworfen; und das einfach nur, weil sich irgendwelche degenerierten Inzestopfer auf den Schlips getreten fühlten.
Ich dachte erst, dies wäre ein Film über den Krieg. War es nicht. Dies ist ein Film übers Leben. Über die ersten ~20 Minuten hinweg dachte ich, diese Dauereinstellungstechnik wäre nur ein billiges Gimmick (so wie bei minderen Filmen wie Birdman).
War es nicht. Ist es nicht.
Statt dessen baut diese einzige Perspektive eine geradezu unbarmherzige Spannung auf, die sich dann in einer handvoll Situationen geradezu traumatisch entlädt. Klar, es gibt viele große und einige kleine Einstellungen, wo ein Schnitt sichtbar ist, aber scheiß drauf. Dies ist kein Film, dies ist eine Erfahrung.
Der Film folgt zwei jugendlichen Tölpeln, die unter anderen Umständen halt einfach den Standardgrind fahren würden, aber es sind nunmal interessante Zeiten. Alle die hier abgebildeten Menschen sind genau das: Einfach Menschen, halt. Die Hauptfigur kommt nichtmal dazu, das Magazin seines SMLE Carbine zu leeren. Scheiß auf die Taktik, es gilt Menschenleben zu retten.
Wie gesagt: Die Handlung ist hier im Grunde total unwichtig. Klischees gibt es auch jede Menge. Aber trotzdem ist 1917 wohl einer der konsequentesten Kriegsfilme, die ich je gesehen habe.
In diesem Sinne: [https://www.youtube.com/watch?v=UfPH0sEf9bk]