Thema:
Re:War halbgar, fand da die GitS realverfilmung besser flat
Autor: Karotte
Datum:04.03.20 07:49
Antwort auf:Re:War halbgar, fand da die GitS realverfilmung besser von Gramatik

>>>Hätte Alita vielleicht auch besser getan wenn man hier etwas rabiater Sachen umgeschrieben hätte,
>>
>>Kennst du den Manga? Imho hat die Verfilmung eher das Problem, dass zu rabiat umgeschrieben worden ist. Darunter fallen u.a. die von dir angesprochenen Kritikpunkte „kein emotionaler Impact“ und „die Welt wirkt zu idyllisch“. (Auch wenn ich das mit dem Mangel an Emotionalität persönlich nicht nachvollziehen kann. ;o))
>
>Hab den manga nie gelesen, fand das im Anime aber bereits besser dargestellt mit der dreckigeren Welt, habe den aber seit 20+ Jahren nicht gesehen (ich fand das ganze Rollerball ding schon viel zu bunt und happy im Film). Die Mars/Erde Krieg story hätte ich auch nicht vermisst, alles wohl sachen die man nicht so einfach rausnehmen kann, besonders wenn man daran denkt da mehr Teile von zu machen aber imo waren diese dinge dem Film entweder im Weg oder nur belanglose Randdetails die in der story hier nicht wirklich was beigetragen haben. Das mit der emotion ist so eine super schwierig zu balancierende Sache und hier war mir das einfach zu Holzhammer mäßig, nicht das ich nicht gemerkt hätte was der Film versucht hat auszulösen, die Wirkung ist nur nicht durchgeschlagen.
>
>Oder Sachen wie "Hunter Warrior", mag ja sein das dies so genannt wurde im Anime/Manga, wirkt aber so im Englischen irgendwie Panne wenn die Figuren sich so bezeichnen, mag im Japanischen anders wirken, viele so kleinigkeiten.


Ja, ausgerechnet das mit den „Hunter Warriors“ haben sie direkt aus dem Manga übernommen. ;o) Die Darstellung der Stadt kam auch für mich unerwartet, aber strahlenden Sonnenschein gibt es ja in Endzeitszenarien häufiger und das Verrücken des Schauplatzes in die Nähe des Äquators wurde sogar irgendwo mal (pseudo-)wissenschaftlich mit dem Umstand erklärt, dass die Location für eine schwebende Stadt plausibler sei. (Auch wenn sie das wieder selbst damit zerballern, dass es im filmischen Alita-Universum eben nicht nur eine weitere Schwebestadt auf der anderen Seite der Erdkugel gibt sondern es mal gaaaaaaaanz viele Great Flying Cities gegeben hat...)

Ansonsten ist die Verfilmung ein merkwürdiger Zwitter aus „New“ und „Old Hollywood“. Es scheint einerseits ein gewisser Respekt für die Vorlage dagewesen zu sein, gleichzeitig war man aber wohl noch immer der Ansicht, die Chose hier und da „verbessern“ zu müssen. Am Ende wurde die knappe Laufzeit dann mit Zeug zugemüllt, das im Manga gar nicht oder erst später kommt, während die für diese Reihe charakteristische, „offene“ Erzählweise auf simples Team Gut gegen Team Böse reduziert worden ist. Evtl. rührt daher auch dein unausgegorener Gesamteindruck.

Es ist natürlich endlos ironisch, Cameron und Rodriguez vor diesem Hintergrund in Interviews über „storytelling discipline“ dozieren zu hören. ;o)


< antworten >