Thema:
Holy Shit...der scheißt kreuz und quer über BR! flat
Autor: Pezking
Datum:02.03.20 00:18
Antwort auf:Rocketman [Kino] von Wurzelgnom

Bitte nicht falsch verstehen: Ich fand auch Bohemian Rhapsody ziemlich kurzweilig. Obwohl ich mich nicht als Queen-Fan bezeichnen würde.

Anber Rocketman hat mir echt in absolut jeder Hinsicht viel besser gefallen.

Bohemian Rhapsody weiß nicht so echt, was er eigentlich sein will: Ein Biopic? Ein Queen-Tribute? Ein Drama? Ein Musikfilm? Die einzelnen Elemente fügen sich IMO nie nahtlos zu einem in sich stimmigen Gesamtwerk zusammen.

Insbesondere die dramatischen Elemente kommen dort IMO viel zu kurz, das wird alles nur recht seifenopernmäßig oberflächlich und seicht abgehandelt. Ohne Tiefgang. Wie in einem Doku-Drama werden halt Ereignisse und Entwicklungen gezeigt.

Rocketman hingegen klärt direkt zu Beginn, dass man es hier mit einer märchenhaften Biografie zu tun hat. Die Musik ordnet sich der Geschichte und dem Film unter. Das wird möglich, weil Taron Egerton selbst singt. Und weil man in Sachen Diskographie keinen Wert auf die tatsächliche Chronologie legt. Es wird eine Geschichte durch Songs erzählt, die genau dann auftauchen, wenn sie inhaltlich passen - und die so inszeniert werden, wie es die jeweilige Szene auch braucht.

Die ganze Geschichte von Elton John fand ich in Rocketman weitaus spannender, mitreißender und emotionaler erzählt als die von Mercury in Bohemian Rhapsody.

Und auch schauspielerisch fand ich Taron Egerton erheblich beeindruckender als Rami Malek.

Oder kurz: Rocketman wäre auch rund um einen fiktiven Musiker und ohne die Songs von Elton John ein guter Film. Bohemian Rhapsody hingegen würde ohne die Musik von Queen komplett auseinanderfallen.


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