| Brillant. |  |
Brillant. Wegen Edelsteinen. Get it? GET IT?
Anyway: Adam Sandler ist irgendwie ein Mysterium. Seine selbstproduzierten Filme sind eigentlich durch die Bank kompletter Vollrotz, aber ab und zu stellt er sein tatsächlich vorhandenes schauspielerisches Können unter Beweis. Und wie: Die Zentrale Rolle des Howard Ratner ist geradezu hypnotisch. Ein absolut abgefuckter Widerling, der trotzdem ein gewisses, beinahe schon unheimliches Charisma besitzt. Sandler spielt sich (beinahe buchstäblich) um Kopf und Kragen; eine manisch-getriebene Egomaschine, die sich ohne Atempause und kopfüber in haarsträubende Situationen stürzt, um sich dann irgendwie wieder rauszuwieseln.
Überhaupt ist das Casting eines der vielen Stärken dieses Films: Kevin Garnett verdient Erwähnung, der zwar "nur" sich selbst (bzw. seine Heel-Persona) spielt, aber sich in die Handlung einfügt wie ein tausendkarätiger Brilli in die geschmacklose Armbanduhr. Julia Fox spielt so souverän, dass es eigentlich unmöglich ist, dass dies ihre allererste Rolle ist. Und darüber hinaus ist Uncut Gems mit exquisiten Nebenfiguren bevölkert, die teilweise von Leuten gespielt werden, die direkt aus dem Leben gecastet wurden.
Trotz der an sich düsteren Thematik und der konstant Aufrecht erhaltenen, teilweise fast unerträglichen Spannung habe ich mich mehrmals fast bepisst vor Lachen - wobei der "Humor" wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sein dürfte. Die, äh, arthousig-hypnotische Kamera und der grelle Soundtrack sind ziemlich einzigartig, und schaffen eine treibende Atmosphäre.
Ein Film wie ein Fiebertraum, irgendwo zwischen Abel Ferrara's Bad Lieutenant und Scorsese's Wolf of Wall Street. Absolutes Meisterwerk.