Thema:
Ragnarök [Fantasy-Serie] flat
Autor: HomiSite
Datum:02.02.20 17:19

Eine neue Mystery-Krimi-Teenager-Serie aus Frankreich Norwegen, Staffel 1 mit sechs Episoden, offizielle Synopsis:

>Der schweigsame Teenager Magne kehrt in die Heimatstadt seiner Familie zurück und entwickelt seltsame Kräfte. Der malerische Ort birgt dunkle Geheimnisse.

Den obigen ersten Satz habe ich von meinem Beitrag zur sympathische Serie STERBLICHE () übernommen, denn an RAGNARÖK wirkt einiges altbekannt und erinnert an besagte französische Serie oder auch das famose IMPULSE ():

Teenager, Außenseiter an der Schule, psychische Probleme (hier: Legastheniker), untere Mittelschicht, oft (Zweck-)Gemeinschaften mit einer anderen Person, Herzschmerz und Adoleszenz-Nightmare, Kleinstadt, plötzlich übernatürliche Kräfte (hier: nordische Mythologie), mächtige lokale Tunichtgute mit oft ähnlichen Kräften ...

Wer mit diesen Zutaten (immer noch) klarkommt, wird auch RAGNARÖK unterhaltsam finden, da die norwegisch-dänische Produktion hier und da durch ihren Lokalkolorit und ein paar unerwartete Szenen oder Sprüche besticht. Der Protagonist ist dabei in seiner verschlossenen Art nicht der größte Sympathieträger, aber ich hatte damit an sich kein Problem. Eher stört es, dass die Serie ihr Drama durch Nichtkommunikation erzeugt, obwohl Kommunikationsmittel eine große Rolle spielen. Auch sind ein paar Dinge beim Nachdenken nicht wirklich plausibel, z.B. .

Dafür verschwendet RAGNARÖK keine Zeit und enthüllt/etabliert beinahe zu schnell in der ersten Folge alles Wesentliche. Bis zum Staffelende hin geht der Hauptplot dann aber nur in kleineren Schritten weiter - der Phantastikgehalt bleibt entsprechend gering und auch Krimi gibt es aufgrund geringer Mysterien wenig. Am Ende steht ein ziemlicher Cliffhanger - sofern es keine weitere Staffel gibt, wäre dies unbefriedigend, z.B. . Der Schulalltag und Wer-liebt-wen sind in RAGNARÖK präsent und führen zu einigen fremdschämigen Situationen.

Alles in allem hat mir RAGNARÖK ganz gut gefallen, trotz der genannten Mängel und etwas zu viel Schema F (z.B. STERBLICHE war angenehm sperriger).

Nach einer Schnellrecherche kam die Serie bei der Kritik aber nicht gut weg, weil bspw. die Themen Umweltschutz und Klimawandel simpel verheizt (höhö) werden, statt Epik mehr Teenie-Drama vorherrschen und es homophobe und frauenfeindliche Tropen geben würde. Stimmt alles schon, auch wenn ich den letzten Punkt überdramatisiert finde ().

Anschauen: [https://www.netflix.com/title/80232926] (Achtung: Der Trailer zeigt einige wichtige Szenen aus späteren Folgen!)

PS: Droog hatte die Serie hier () schon einmal erwähnt: "Das klingt so bescheuert und interessant zugleich. Habe gestern den Trailer auf Netflix dazu gesehen und denke das könnte zumindest lustig werden". Ich stimme zu. :-)

[https://i.ibb.co/1MBBZfS/Ragnar-k.jpg]


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