Thema:
Re:Beschreibt quasi die Situation der gesamten Wirtschaft flat
Autor: Guy
Datum:20.01.20 09:50
Antwort auf:Re:Beschreibt quasi die Situation der gesamten Wirtschaft von thestraightedge

>IMO hinken Deine Vergleiche mit Apple und Co. Keiner der genannten bietet das an (exklusivem, eigenen) Content, was NF im Angebot hat.

Definitiv richtig, die Apple Preise (und sicherlich auch die von Disney) werden in Zukunft, mit zunehmenden Content, leicht steigen.
Man darf aber nicht vergessen, dass beide nur EIN Abo anbieten, in dem bis 4k&Atmos alles enthalten ist.
Netflix hingegen geht bei 7,99 in SD los, HD kostet 11,99 und 4k/Atmos sogar 15,99.
Da ist die Diskrepanz schon recht hoch.
Ich denke am Ende dürfte jeder Dienst so um die 10-12 Dollar/Euro/Monat kosten (4k&Atmos inklusive).
Was dann aber immer noch nichts dran ändert, dass kaum jemand 10 Dienste buchen wird. Somit werden die Kuchenstücke für jeden kleiner.
Und das dürfte Netflix mit am schwersten zusetzen, weil die eben kein anderes Standbein haben.

>Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass NF die Preise hält oder sogar erhöht, wenn sie sich weiter als Premium-Anbieter hervortun. Ich sag nur: 4 Filme mit Oskar-Nominierungen.

Auch keine Frage, doch da bin ich mir ziemlich sicher, dass da die Konkurrenz in Zukunft auch nicht schläft.

>Wenn Sie dann noch irgendwann ihre extrem liberal Account-Philosophie ändern, wirds einige geben die sagen "thanks for the shoes bis hierhin, aber dann muss ich nun wohl selbst abonnieren".

Die wird es geben.
Ebenso aber auch die, die entweder sagen "dann abonniere ich halt erstmal nen anderen (evtl. günstigeren) Dienst.
Oder auch die, die halt sagen "okay, eigenes Geld ist mir das dann nun doch nicht wert - ich bin raus". Was NF selbstverständlich nicht juckt, weil man ja keinen zahlenden Kunden verliert, sondern eben nur keinen hinzugewinnt.

>Auch ansonsten ist die wirtschaftliche Situation für so ein fast-Start Up, dass einen komplett neuen Markt quasi erstmal allein erschlossen hat. nicht so schwarz wie Du schreibst. Es fällt ja jetzt bereits üppiger Gewinn ab. Da machen sich entsprechend auch Investoren erstmal wenig Sorgen über den Schuldenberg.

Mir ist allgemein in der Wirtschaftswelt halt schleierhaft, wie Banken und Investoren, bei einem solchen Missverhältnis von Gewinn und Verbindlichkeiten (41 Mrd. an Schulden & geplanten Investitionen ggü. 1,5 Mrd. Jahresgewinn), irgendwie glauben, sie würden die Kohle wiederbekommen.
Hier bräuchte Netflix mehr als 27 Jahre, um eine schwarze Null dort stehen zu haben, wenn sie ab sofort keine zusätzlichen Schulden mehr machen würden und keine Zinsen zahlen bräuchten. Wer weiß wie der Streamingmarkt in 27 Jahren aussieht - und die Finanzwelt?
Wer weiß ob Netflix nicht in 3 Jahren schon tiefrote Zahlen schreibt (angesichts der wachsenden Konkurrenz durch mächtige(re) Konzerne ein nicht unwahrscheinliches Szenario)?
Verrückte, kaputte Welt!


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