Thema:
Beschreibt quasi die Situation der gesamten Wirtschaft flat
Autor: Guy
Datum:19.01.20 21:23
Antwort auf:kann mir jemand den wirtschaftlichen aspekt erklären? von odst-soldier

Sehr viele Länder/Branchen/Banken/Unternehmen sind hoch verschuldet.
Eine Perspektive, in näherer Zukunft wieder alleine aus diesem Loch rauszukommen, gibt es quasi nicht.
Außer einer: Ein großer globaler Wirtschaftscrash, inkl. Hyperinflation und Währungsreform resettet alles wieder.
Eine andere Lösung für das Problem ist wohl derzeit keinem Wirtschaftsweisen bekannt.
Aktuell machen daher alle weiter wie gehabt, weil sie eh nix dran ändern können und am Ende der am besten dasteht, der die meisten Schulden gemacht hat.
Selbst die Banken werfen einem die Kohle ja aktuell hinterher, ohne zu wissen, wann und wie sie sie je zurückbekommen.
Aber Hauptsache HEUTE erstmal noch ein Geschäft vorzeigen können - und hoffen, dass in Zukunft schon irgendwie alles gut wird.

Bei Netflix sehe ich die Zukunft aber sowieso eher dunkel:
Von allen Streaming-Anbietern sind sie die einzigen, die ihre Kohle einzig und allein mit ihrem Streaming verdienen.
Filmstudios wie Disney oder Firmen wie Apple oder Amazon sind da ganz andere Kaliber und auf die Einnahmen aus den Streamingdiensten gar nicht primär und unmittelbar angewiesen.
Netflix hatte das große Glück einer der Ersten und davon der beste zu sein.
Preise wie 15,99 € für das UHD/Atmos-Abo werden sich aber in den nächsten Jahren nicht mehr halten lassen, wenn Apple mit 4,99, Disney mit 6,99 und Amazon im Jahr mit 69,- € inkl. Musikdienst, Bücherdienst und kostenlosem Versand auftrumpfen.
Da wird Netflix mitziehen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben - was Einkünfte kosten wird, sowohl bei den Gebühren, als auch bei den Nutzern, denn der Pool der Streaminganbieter wird größer werden und die Nutzer sich (spätestens wenn das derzeitige Wachstum stagniert) verteilen.
Irgendwann wird Netflix von einem Großen (ich tippe eben auf Disney, Apple oder Amazon) aufgekauft werden, allein der Exklusivserien und -filme wegen und dann gibt‘s einen Streaminganbieter weniger.
Am Ende werden von den sich abzeichnenden 10 eh nur wieder 3-4 übrig bleiben - und Netflix wird dann aus den o.g. Gründen nicht mehr dazugehören.
Andere Szenarios halte ich derzeit für unrealistisch.


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