Thema:
Re:Gerücht: Taika Waititi soll SW-Film entwickeln flat
Autor: Pezking
Datum:18.01.20 11:12
Antwort auf:Re:Gerücht: Taika Waititi soll SW-Film entwickeln von wongfeifong

>Ich verstehe nicht wieso Du RJ für Ozymandias so abfeierst,

Oh, ich feiere ihn für "The Fly" ab! Aber es ist wohl so halbwegs allgemeiner Konsens, dass "Ozymandias" der Höhepunkt der Serie ist.

[https://www.imdb.com/list/ls031187622/]

>BB hatte sich IMO von Anfang an gesteigert

Auch das sehen sicher die meisten so. Mir persönlich hat Staffel 1 am besten gefallen. Aber generell hat mich Breaking Bad auch nicht soooo sehr umgehauen. War ok, zählt aber auch absolut nicht zu meinen Lieblingsserien.

>>Was ich damit nur sagen will: Rian Johnson kann beides. Sowohl nur bestimmte Teile des Publikums begeistern (und andere potenziell verschrecken), als auch absolute Crowdpleaser abliefern, siehe "Ozymandias" oder jüngst "Knives Out".
>
>Kann er das? Naja, bei Knives Out bin ich mir sicher, dass der mir gefallen wird, das Setting, der Cast als auch die Trailer versprechen das es ein großer Spaß werden wird. Er hatte aber mit seiner SW Auskopplung bewiesen das er es eben nicht draufhat. Ob er alleine daran schuld gewesen ist oder auch Disney in Kooperation das will ich gar nicht abtun, das vorhandenen Material von EP1-7 wurde recht unglücklich in der achten Episode verarbeitet.


Da widerspreche ich komplett. Aber natürlich ist das auch wieder exemplarisch dafür, dass man viele verschiedene SW-Fans auf dem völlig falschen Fuß erwischen kann. Für mich war und ist TLJ eine höchst befriedigende Offenbarung, und ich bin dermaßen begeistert von dem Film, dass ich nach wie vor nur akzeptieren, jedoch nicht verstehen kann, warum er viele andere Fans geradezu verärgern konnte. Geht mir nicht in den Kopf. Ist aber natürlich offenbar so.

Die einfachste - und angesichts der Größe wohl auch naheliegendste - Erklärung ist wohl, dass die riesige SW-Fangemeinde einfach eine extrem heterogene Gruppe ist.

Ich glaube auch, dass das durch die lange Pause zwischen ROTJ und TFA nur noch verstärkt wurde. Die Fangemeinde hatte 32 Jahre lang Zeit, sich selbst zu überlegen, wie es nach Episode VI wohl weitergeht. Manche stürzten sich mit Anlauf in das alte Expanded Universe, andere wiederum ignorierten es oder fanden es scheiße. Dann trat Disney den EU-Fans auf die Füße, und viele andere Leute hatten längst ihren eigenen Headcanon gebildet.

IMO war es extrem schwierig bis unmöglich für Disney, all diese Flöhe wieder einzufangen und unter einen Hut zu bringen. Zumindest was die weitere Geschichte von Luke, Leia und Han betrifft.

TFA war 2015 noch für den größten Teil der Fanszene einfach eine riesige Erleichterung. Nach den hundsmiserablen Prequels wurde endlich wieder bewiesen, dass man aus Star Wars immer noch gute Filme machen kann, die sich tatsächlich wie Star Wars anfühlen. Das war IMO ein großes verbindendes Element für fast alle Fans.

Aber nachdem das etabliert war, wurde es wieder ungemütlich und jeder meldete plötzlich eigene Ansprüche an, wie es denn gefälligst weitergehen soll. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass auch eine Episode VIII von J.J. Abrams die Fans gespalten hätte. Weil das in der DNA dieser heterogenen Fanschar einfach so gespeichert ist. Zumindest in Sachen Skywalker.

Disney hat erst mit "The Mandalorian" wieder etwas geschaffen, was bei SW-Fans konsensfähig ist. Und das liegt in erster Linie am unverbrauchten Setting und den unbekannten Charakteren. Weil man da als Zuschauer zwangsläufig unvoreingenommen herangehen muss.

Und deshalb glaube ich auch fest, dass Rian Johnson mit einem frischen SW-Filmszenario, ohne Headcanon-Problematik seitens der Fans, Erfolg haben könnte.

>Diese hätte die bombastisch werden können. Ich bin immer mehr der Meinung das die letzte Trilogie mit dem RJ Film oder vielleicht mit der 9 hätte beginnen sollen. Einzig die Einführung von Rey hätte ich aus der 7 als Einleitung für die neue Trilogie übernommen.

Ich hätte mich im Nachhinein von Anfang an vom Trilogie-Format verabschiedet und einfach erst einmal mit einem Film losgelegt.

Episode IX hätte IMO stark davon profitiert, wenn sie nicht auf Teufel komm' raus das große Finale hätte sein müssen. Und dass der Film dann auch noch - ohne Not - nicht nur das Ende der Trilogie darstellen sollte, sondern das der kompletten "Skywalker-Saga" - das war einfach zu viel. Erst recht, wenn man auf diesen Trichter erst recht spontan kam.


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