Thema:
Re:Star Wars - Episode IX - Der Spoilerthread flat
Autor: Pezking
Datum:09.01.20 11:01
Antwort auf:Re:Star Wars - Episode IX - Der Spoilerthread von Deadly Engineer

>Das ist der Punkt warum mir keiner erzählen kann es hätte ein Konzept für die Trilogie oder Absprachen zwischen JJA und RJ gegeben. EP7 baut etwas auf, EP8 wirft das Meiste davon komplett über den Haufen, definiert Charaktere neu etc. Und EP9 macht das dann auch wieder weil JJA anscheinend zu "seiner" Geschichte zurück will. Zumindest so wirkt das Ganze. Es fehlt komplett der rote Faden der die drei Filme verbindet.

Man darf nicht vergessen, dass das der Normalfall bei Filmreihen ist. Mit Ausnahme von Adaptionen klassischer Werke, wie zum Beispiel dem Herrn der Ringe.

Allein schon die Originaltrilogie von Star Wars war eine konfuse Achterbahnfahrt. Episode IV wurde durch den Schnitt von Marcia Lucas und den Soundtrack von John Williams gerettet, und der Film war offensichtlich als abgeschlossenes Werk gedacht.

Bei Episode V hat Lucas dann so ziemlich die komplette kreative Arbeit an andere Leute abgegeben, weil er mit dem Aufbau seiner eigenen Firma beschäftigt war: ILM, Skywalker Ranch, etc. Das Drehbuch schrieben Leigh Brackett und Lawrence Kasdan. Regie führte Irvin Kershner, der vieles so gar nicht nach dem Geschmack von Lucas machte. Lucas setzte Gary Kurtz als Produzent ein, der Kershner in Zaum halten sollte. Dummerweise war Kurtz jedoch vom Ansatz Kershners komplett überzeugt und hielt ihm den Rücken frei. Lucas war unzufrieden und feuerte Kurtz nach den Dreharbeiten.

Für Episode VI übernahm Lucas dann wieder deutlich mehr Kontrolle. Spielberg durfte den Film nicht drehen, David Lynch hatte keinen Bock. Also wählte Lucas den unerfahrenen Richard Marquand - und war letztendlich dauernd selbst am Set. Das Drehbuch scheiben Lucas und Kasdan gemeinsam, wobei es da große Differenzen gab - und Lucas hatte das letzte Wort. Unter anderem sollte Han Solo sterben und Luke nach dem Sieg über den Imperator als erschöpfter "Samurai" ins Ungewisse ziehen. Lucas hingegen hatte mehr Bock auf ein 100%iges Happy End.

Die ganze Saga entwickelte und verändert sich damals über sechs Jahre hinweg permanent.

Es ist kein automatischer Todesstoß für eine Filmreihe, wenn deren kompletter Verlauf nicht vor dem ersten Drehtag schon feststeht.

Anderes Beispiel: Die Batman-Trilogie von Nolan.

Der größte Unterschied ist hier IMO der zeitliche Abstand zwischen den Filmen. Für solche epischen Blockbuster sind zwei Jahre zu wenig. Außer man dreht direkt alles auf einen Schlag, wie bei Infinity War und Endgame. Oder beim Herrn der Ringe.

Hätte man hier natürlich machen können, denn es war ja von Anfang an klar, dass es eine Trilogie werden soll. Aber ich kann auch verstehen, warum man das hier nicht so gemacht hat: Die Serie lag zuvor in Sachen Kino zehn Jahre lang auf Eis, und die Prequel-Trilogie hat einen beschissenen Ruf. Natürlich liegt es da nahe, erst mal etwas zaghaft zu starten und Reaktionen abzuwarten.

Aber dann sollte man halt nicht darauf bestehen, alle zwei Jahre einen neuen Film rauszuhauen. Und sich ggf. auch nicht an das starre Trilogie-Korsett gebunden fühlen. Aus dem Inhalt von TROS hätte man locker zwei Filme machen können. Vielleicht sogar müssen.


< antworten >