Thema:
Re:Warum mir altem TFA/TLJ-Grinch TROS gefallen hat. flat
Autor: waldmeister
Datum:01.01.20 17:49
Antwort auf:Warum mir altem TFA/TLJ-Grinch TROS gefallen hat. von Karotte

>Ich bin in den letzten Tagen ein wenig in mich gegangen und habe versucht, meine Gefühle gegenüber der Sequeltrilogie zu erforschen. Der Text ist lang. Ich bin nicht beleidigt, wenn ihn keine Sau liest oder darauf reagiert. ;o)
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>Dass ich dennoch irgendwo das Bedürfnis verspüre ihn zu posten, liegt wohl daran, dass ich immer den Eindruck hatte, Diskussionen zu dem Thema würden von zwei Blöcken aus Befürwortern und Gegnern dominiert, in deren Positionen ich mich jedoch, trotz meiner kritischen Haltung zu TFA und TLJ, nicht wiedergefunden habe.
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>Here we go:
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>1.) TFA und TLJ als Sequels zu ROTJ.
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>Im Grunde konnte eine Sequeltrilogie für mich zwei Wege beschreiten: Man hätte die Geschichte nach dem Ende von ROTJ weitererzählen können, indem man das bekannte Universum für neue Konstellationen öffnet, die sich aus einem führerlosen Imperium im Kampf mit sich selbst und einer erstarkten Widerstandsbewegung ergeben. Natürlich hätte es auch hier Verweise auf OT und PT geben können, aber eben in der Weise, in der wir in der realen Welt historische Ereignisse referenzieren. Die „neuen Ereignisse“ hätte man aber im Idealfall von erfahrenen Drehbuchautoren und fähigen Regisseuren umsetzen lassen, um Star Wars inhaltlich und erzählerisch ein signifikantes Upgrade im Vergleich zu den Lucas‘schen Ergüssen mit auf den Weg zu geben. Dies wäre meine bevorzugte Version gewesen.
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>Alternativ hätte man sich daran versuchen können, sich so nah wie möglich an der beliebten OT zu bewegen, inklusive des ganzen wilden „fairytale rubbish“ (Alec Guinness), ohne aber die Stärken der ganzen Chose zu vernachlässigen: Kindliche Freude an Worldbuilding und am Erzählen; Dick Pathos im plumpen aber epischen Kampf Gut gegen Böse; Inspiration nicht nur aus sich selbst, sondern auch aus Gesellschaft, Politik und Geschichte, auch wenn das Ganze sehr simpel umgesetzt wird; vor allem aber ikonische, unverwechselbare Charaktere, die ein Stück weit stereotyp sein mögen, die aber an ihren Schwächen und Niederlagen sowie dem Zuschauer ans Herz wachsen.
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>Mein Problem mit TFA und TLJ ist weitestgehend, dass die beiden Filme irgendwo konzeptionslos zwischen diesen beiden Polen herumzuhängen scheinen. Man will irgendwie schon neu und anders sein, ist aber gleichzeitig zu faul, diesem Anspruch wirklich gerecht zu werden.
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>Es werden neue Helden eingeführt, denen jedoch jede Persönlichkeit und Charakterentwicklung abgeht (dazu später mehr), während man sich gleichzeitig auf die Zugkraft der alten Heroen verlässt, die jedoch blass (Han), absurd overpowered (Carrie Poppins) oder dämlich/sinnlos (3PO) dargestellt werden und nichts mehr von ihrem alten Charme haben.
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>Man führt mit Hux und der Starkiller Base eine neue Bedrohung ein, die aber nur dazu dient, das Ergebnis von ROTJ schnell zu resetten, damit man möglichst zügig wieder in den alten Trott Marke „Rebellen zerstören den Todestern“ übergehen kann. Maz ist eine neue Figur, die aber auf einen billigen, weiblichen Yodaabklatsch hinausläuft und nach einer Schwurbelszene („Ich bin zwar keine Jedi, aber ich kenne die Macht, weil.... äh.... scheißegal, hör zu....“) keine Funktion mehr hat. BB8 ist knuffig, aber letztlich halt einfach nur R2 in rund.
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>Hans Tod hatte für mich dann auch eher erlösenden als schockierenden Charakter. Während Chewies Herzschmerz dank der Vorarbeit der OT nachvollziehbar ist, wirkt das Entsetzen von Rey und Finn genauso unmotiviert wie Finns Ausraster als Kylo die Heldin früher im Film gefangen nimmt. Die Figuren benehmen sich so, als gäbe es zwischen ihnen eine fühlbare Bindung, die sich der Film jedoch niemals aufzubauen die Mühe gemacht hat. Plötzliche Gefühlsausbrüche müssen reichen.
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>Genauso wie die „Star Warsness“ des Ganzen nicht dadurch vermittelt wird, dass man sich an die o.g. „inneren Werte“ der OT hält und aus diesen heraus ein simpel gestricktes, aber mitreißendes Epos erzeugt, sondern indem man sich einfach zu hundert Prozent auf das Erbe der OT beruft, das in einer nicht enden wollenden Litanei an oberflächlichen Selbstreferenzen zelebriert wird, die kaum etwas zur Erzählung beitragen.
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>„Mitfiebern, du musst, wenn ein Star Wars Fan du bist!“ wird als Aufforderung an den Zuschauer in güldenen Lettern ins All projiziert.
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>TLJ macht da seine Sache imho noch am Besten. Nicht nur weil Johnson Mut zu schrulligem Humor und ein Gespür für märchenhafte Momente hat, sondern vor allem, weil mit diesem „Rey ist ein niemand, die Macht wirkt durch viele“-Ansatz der bisherigen Ausrichtung des Universums ein interessanter, neuer Spin verpasst und außerdem Luke als einziges Urgestein in einer unerwarteten, aber imho funktionierenden und angemessenen Form zurückgebracht wird.
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>Gleichzeitig ist es jedoch symptomatisch, dass der einzige Charakter, der menschliche Schwäche zeigen und einen Läuterungsprozess durchlaufen darf, ausgerechnet der alte Hamill ist, während die neuen Charaktere nichts besseres als eine Schultheateraufführung des Vader-Sidious-Luke-Dreiecks aus ROTJ hinbekommen. „Kylo, du hast zwar schon deine Gefühl zusammen mit deinem Alten abgestochen, aber wenn du wirklich, wirklich böse sein willst, musst du deine Gefühle jetzt erst so richtig abtöten, in dem du diese Göre aufschlitzt, zu der du keine Bindung hast und die dir kürzlich so den Arsch versohlt hat.... ach.... fuck it, kann mich bitte einfach jemand töten, damit dieser Mumpitz ein Ende hat?“
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>tl;dr: Ich gehöre zu den Leuten, die mit TFA nichts und TLJ so ein wenig anfangen konnten. Während manch ein Fanboi dem Herrn Johnson den Tod am Pranger zu wünschen scheint, habe ich eher den Eindruck, dass der Mann aus JJs uninspiriertem Mashup noch das Beste gemacht hat.
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>Entsprechend hatte ich jede Hoffnung darauf, dass mir TROS gefallen könnte, spätestens in dem Moment begraben, als klar wurde, dass JJ wieder das Ruder führen würde.
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>Dass es am Ende ganz anders kam und ich das Kino mit dem Gefühl verlies, zumindest den besten SW-Film der Disney-Ära gesehen zu haben, brachte mich ins Grübeln. Denn an sich läuft auch in TROS einiges schief und man kann auch diesem Film viele Sünden seiner Vorgänger ankreiden.
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>Und doch... macht TROS einige Dinge anders und imho besser:
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>2.) Die Figuren.
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>— Poe war in TFA als Abziehbild des coolen Alleskönnermackers inszeniert worden und in TLJ auf einmal ein dummer Egomane, auf dessen Rücken Commander Holdo als Abziehbild der coolen Alleskönnermackerin inszeniert wurde.
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>In TROS stürzt er sich aus Verzweiflung ins Lightspeed-Hopping, hat ein Riesenglück, nicht in einen Planeten zu brettern, gleichzeitig aber auch die Mad Skillz, sich in Sekundenbruchteilen auf die neuen Umgebungen einzustellen und seine Crew irgendwie halbwegs unversehrt an sämtlichen Hinternissen vorbei ins Ziel zu manövrieren. Er zofft sich mit Rey über die „Arbeitsteilung“ ohne deshalb wie ein Depp hingestellt zu werden, bekommt eine Backstory und eine Figur, die ihm etwas bedeutet, die ihm vertraut, ihn aber gleichzeitig am Ende auch abblitzen lässt, als er seine Bereitschaft für eine Runde Victorysex signalisiert.
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>— Rey war für mich in TFA und TLJ sowas wie Tim aus „Tim und Struppi“, nur in weiblich. Kann alles, zweifelt nie und kommt nur selten und wenn, dann nur für kurze Zeit, ins Schwitzen. Ohne Daisy Ridleys sympathische Ausstrahlung wäre an diesem Charakter absolut nichts interessant gewesen.
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>In TROS scheitert sie gleich zu Beginn an der „Beschwörungsformel“, ist generell unruhig/unkonzentriert, verliert die Kontrolle (und rettet mit den Blitz sogar eine selten dämliche Szene in letzter Sekunde), unterliegt Kylo Ren im Duell, bevor sie ihn aufs Hinterfotzigste absticht und wird zeitweise sogar völlig von ihren Selbstzweifeln übermannt, als sie die Entscheidung trifft, sich bis ans Ende ihrer Tage vor Palpatine auf Lukes Insel zu verstecken. Klar, sie ist mit ihren Heilzaubern noch immer irgendwo overpowered, aber von ihrem seelischen Innenleben her durchlebt sie in diesem Film endlich das, was sie eigentlich schon in den zwei Vorgängern hätte machen müssen: Eine Heldenreise, an deren Ende sie über ihre Ängste triumphiert.
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>— Finn.... ich konnte mit Finn nie so richtig was anfangen. Aber sogar er bekommt durch die Meinungsverschiedenheiten mit Poe und das Aufeinandertreffen mit anderen Deserteuren der imperialen Knabenlese ein gewisses Profil und einen greifbaren Hintergrund in diesem Film. Interessant ist hier auch diese Mischung aus „Awe and fear“ mit der Finn und Poe Rey betrachten. Beiden ist die Gute nicht mehr so ganz geheuer, aber Finn entscheidet sich, ihr zu vertrauen.
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>— Kylo ist vielleicht der eigentliche Star des Films. Und das verdankt er imho zu großen Teilen Palpatine. Wir erinnern uns: In TFA war er noch Opfer von JJs erzählerischem Desinteresse. Eingeführt als derber, psychotischer Motherfucker, der Laserstrahlen in der Luft einfrieren kann, verkörpert er zunächst eine wunderbar eigenständige Version eines SW-Bösewichts. Anders als Vader flößt er keinen Respekt ein, weil er zu impulsiv ist, aber man scheißt sich vor ihm trotzdem in die Hosen.
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>Dies führt zum imho einzigen emotionalen Highlight der ersten beiden Filme: Als Rey vor ihm in den Wald flieht, kurz bevor er sie gefangen nimmt. Das Kräfteungleichgewicht zwischen diesen beiden Figuren ist erdrückend. Rey wirkt wie ein kleines Kind, das vor Angst zerrissen wird. Sie schießt auf ihn, glaubt aber selbst nicht daran, ihn aufhalten zu können.
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>Für einen Moment war ich „drin“ im Film und rätselte, was nun geschehen würde. Macht er sie im Verhörraum fertig und Han und Co. müssen ein seelisch zerstörtes Häufchen Elend aufsammeln? Kommt ihr irgendein genialer Einfall, mit dem sie sich aus dem Griff dieser Übermacht herauswinden kann? Beide und ähnliche Szenarien wären zu Beginn einer „Heldenreise“ denkbar gewesen.
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>And then it happens. Das untrainierte, unerfahrene, ehemals verstörte Mädchen, angekettet im Verhörraum des Obermotzes, versohlt dem Knilch im Force-Frontalangriff den Hintern. Big time. Natürlich wollte man Ren aufgrund seiner eigenen Ängste und Zweifel nicht at the top of his game performen lassen, aber das wäre auch gegangen, ohne ihn derart zu demontieren. Er hätte sich mit ihr schwerer tun können, als mit Poe. Er hätte gerade noch so die Kurve kriegen können, bevor die Szene für ihn entgleist. Mei, sie hätten sich sogar gegenseitig das Hirn grillen können, damit beim Zuschauer wenigstens noch ankommt: „Ok, sie ist ubertalentiert, aber wenn sie sich ohne weiteres Training mit den Baddies anlegt, überlebt sie das garantiert nicht.“ Stattdessen Sieg auf der ganze verfickten Linie. First Try. Spannung komplett raus.
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>Für mich hat sich Kylo in TFA und TLJ von diesem royal asskicking nicht mehr erholt. Verschlimmert wurde das ganze dadurch, dass hinter ihm nur diese uncharismatische Oberpfeife namens Snoke stand. Das Böse in Star Wars, ehemals verkörpert durch Darth Fucking Maul, Lord Vader und Obermotz Palpatine, stand einer hyperforcesensitiven Superheldin gegenüber, die alle bisherigen Jedis in den Schatten zu stellen schien, und konnte selbst nichts Besseres in den Ring schicken als diese beiden Witzfiguren. (Dass Snoke in TROS lapidar als Züchtung aus dem Reagenzglas dargestellt wird, repariert die beiden Prequels sogar fast schon ein wenig, weil er halt nicht der „echte Böse“ war.)
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>Entsprechend war ich überglücklich über den Daemon Ex Machina, den TROS uns gleich in Sekunde Eins beschert. ENDLICH hatte die neue Trilogie einen richtigen, gemeingefährlichen, übermächtigen Bösen. Das hat nicht nur dem Film, sondern auch Kylo Ren enorm gut getan: Da es jetzt unabhängig von ihm einen (ausgelutschten aber patenten) Finsterling gab, musste er auf einmal nicht mehr als „potentieller Antagonist“ funktionieren, sondern konnte sich voll und ganz auf seinen Selbstfindungstrip zwischen hell und dunkel konzentrieren.
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>Und wenn sich der ehemals Böse auf einmal mit seinen eigenen, ehemaligen Finsterkumpels hauen muss — das funktioniert immer. Selbst wenn die Knights of Ren ein weiteres Element sind, das plötzlich und patchworkartig in die Story gepampt worden ist.
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>tl;dr: Natürlich geht das alles besser, aber elegantes Erzählen war jetzt nie so wirklich die Stärke von Star Wars. Dennoch verleiht TROS dem bisherigen, eindimensionalen Haufen von Heulsusen und Abziehbildern endlich den nötigen Raum, ein Profil zu entwickeln. Verletzliche Helden mit einem eigenen Kopf, die Mist bauen, sich zusammenraufen und über sich hinauswachsen. DAS IST STAR WARS, MOTHERFUCKERS!!!!!
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>3.) JJ learned to quote. So ein bisschen zumindest.
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>— Das Lightspeed-Hopping ist imho kein Bruch zur bisherigen Lore. Im Gegenteil: Gerade wenn man Hans mahnende Worte im Hinterkopf hat, der trotz seiner Draufgängernatur akribisch den Lichtsprung berechnet, vermittelt die Szene Poes Verzweiflung besonders stark. Poe hat keine Wahl. Er muss den Hals seiner Crew riskieren, denn sonst war alles umsonst.
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>— Darth Rey ist für mich fast eine bessere Version der entsprechenden Lukeszene in ESB. In Empire ist das alles dezent schwurbelig — Luke bekämpft Vader, unter dessen Helm sich aber nach der Enthauptung Lukes eigene Birne befindet. Hat er jetzt Angst vor Vader? Vor sich selbst? Verkörpert Vader die Schwäche von Luke? Tötet er (das Gute in) sich selbst, wenn er Vader tötet? In TROS ist das Teil einfach spot on: Rey fürchtet sich vor sich selbst.
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>— Das ganze Rey/Kylo-Ding ist zwar eine sehr holprige Kiste, läuft aber am Ende darauf hinaus, dass sich diesmal kein isolierter Held dem Bösen stellen muss, sondern zu zweit sie sind, die sich gegenseitig stützen und retten. Wackelig, ja, aber dieser Ansatz zweier nicht durch Blut oder sonstige profane Bande, sondern durch die Macht verbundener Seelen, die nach einem wilden Katz- und Mausspiel und allerlei Irrwegen durch das halbe Universum am Ende zueinander finden und das Universum retten, ist nicht nur „ähnlich und doch anders“ genug, sondern verkörpert auch genau dieses kindlich-kitschige Pathos, das für mich ein Teil der OT ist.
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>— Der „Rey ist eine Palpatine“-Reveal entfaltet zwar nicht ganz die Power, die JJ vermutlich gerne gehabt hätte, und dass Rey gleichzeitig am Abgrund herumtänzelt ist natürlich ein Verweis auf Lukes Absturz nach „Bin dein Dad, Kleiner“. Und doch ist es nicht nur ein plumpes Zitat, weil dass All als Visualisierung des Abgrunds, in den Rey den ganzen Film über seelisch sowie als potentielle Palpatine-Erbin/Marionette das ganze Universum zu stürzen droht, wunderbarst funktioniert.
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>— Dass Lukes Forceghost den X-Wing aus den Fluten hebt, mag unter Machtgelehrten wilde Machbarkeitsdebatten auslösen, aber es ist nicht nur ein verdammt geiler Moment, sondern auch erzählerisch ein gekonnter Rückgriff auf ESB: Damals scheiterte er an seinen Zweifeln. Jetzt ist die Szene ein Symbol dafür, dass Luke endlich am Ende seiner Reise angekommen ist und alle Zweifel überwunden hat.
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>tl;dr: Auch TROS zitiert wie bekloppt, stellt die Selbstreferenzen diesmal jedoch (zumindest teilweise) über den reinen Selbstzweck hinaus in den Dienst seiner Erzählung.
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>4.) Der Käse.
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>War es Verzweiflung? Oder dem Umstand geschuldet, dass JJ erst spät hinzugezogen wurde und nicht mehr alle spinnigen Ideen vernichten konnte? Oder sind die Macher nach mehreren Filmen endlich dahintergekommen, was sie eigentlich mit der Sequeltrilogie machen wollen?
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>Wir werden es wohl nie erfahren, aber wir haben einen monumentalen, fantastisch designten Sithtempel, der sich stellenweise ungeniert direkt an den Konzeptstudien der OT orientiert. Wir haben Horden an finsteren Kapuzenknilchen, die einem halbzombifizierten Palpatine huldigen, der an einem Maschinenarm durch die Gegend geschwungen wird und irgendwelches Seelenwanderungsgeschwurbel predigt. Er ist alle Siths und will den Körper seiner Enkeltocher übernehmen, die nur deshalb dort ist, weil seine kryptischen Finten und kaum durchschaubaren Pläne genau zu diesem Ergebnis führen sollten. Masterplan, Motherfuckers! Die Enkeltochter wiederum hat sich mit dem Nachkommen von Palpatines Nemesis verbündet (der eigentlich nur eine Marionette von Palpatine war) und ist alle Jediritter, weshalb sie mit zwei Laserschwertern Monsterblitze abwehren kann, mit denen Palpatine zwei Minuten vorher wie ein Metalgod from the Days Of Yore die gesamte Flotte der Guten gegrillt hat.
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>TROS lässt die halbgaren Experimente mit „Neuem“ komplett bleiben. TROS schreibt sich keine gestelzten, dekonstruktivistischen Konzepte Marke „We defy your expectations!“ auf die Fahne, um das eigene erzählerische Versagen zu kaschieren. TROS geht, wie man im angloamerikanischen Raum so schön sagt, „full hog“. TROS umarmt den Käse und will nicht mehr sein als das Revival einer naiv-überzeichneten Sci-Fi-Epicness vergangener Zeiten, an deren plaklative Bilder und Esoschwurbelei sich kein moderner Film mehr heranwagen würde. Auch „kleinere“ Dinge, wie 3POs Hirnlöschung (aus der man natürlich mehr hätte machen können) oder die schräge Nebenfigur Babu Frik lassen den verspielten Charme der alten Teile erstmals wieder aufleben.
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>5.) Fazit.
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>Mit TROS hat sich das Lucasfilm der Disney-Ära endlich für einen klaren Weg entschieden. Ja, der Film stolpert auf dem Weg über die Zielgerade mehrmals über die eigenen Beine. Ja, es ist nicht das Star Wars, das ich mir für eine Sequeltrilogie gewünscht hätte. Ja, es ist vermutlich auch nicht das Star Wars, das sich viele Fans der beiden Vorgänger gewünscht hätten.
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>Aber für mich als jemanden, der sich damit abgefunden hatte, weder „sein“ Star Wars, noch zumindest eine halbwegs angemessene Rückkehr zu den OT-Wurzeln zu erleben, war TROS bei allem, was er falsch gemacht hat, durch alles, was er „im alten Stil“ endlich richtig gemacht hat, eine vollkommen unerwartete Labsal für die geschundene Fanboi-Seele.
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>(Wer bis hierher durchgehalten hat, zeigt wahre Leidensfähigkeit. Die Macht ist stark in ihm. ;o))


Ich habe durchgehalten und mir gefällt die Analyse.


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