| Soll das Comedy sein? |  |
Wenn nicht, hat Ari Aster wohl ein wenig Probleme den richtigen Ton zu treffen.
Hereditary find ich insgesamt super, aber auch da war das Ende irgendwie an der Grenze zum unfreiwillig Komischen, wenn nicht sogar drüber. Hier ist ungefähr das ganze letzte Drittel des Films zu grossen Teilen zum Schreien komisch...aber ich weiss echt nicht, ob das die erwünschte Reaktion ist oder ob das tonal einfach völlig misslungen ist. Was dann auch nicht gerade hilfreich ist, ist wenn die männliche Hauptrolle in einigen Szenen wie der eineiige Zwillingsbruder von Chris Pratt - und damit Andy aus Parks&Recs - aussieht.
Ansonsten: handwerklich einwandfrei, visuell stark, auch inhaltlich starke Momente, aber insgesamt viiiiiel zu lang. Ich dachte zeitweise, dass hört ja überhaupt nicht mehr auf, was ja mal eher kein gutes Zeichen ist. Quasi wie die letzten ca. 5-10 Minuten oder so von Hereditary, allerdings auf 2 1/2h gestreckt. Und offenbar gibt es bereits sogar einen noch längeren Directors Cut!
Schlecht ist der Film aber auf keinen Fall...ich sehe eine gewisse Parallele zu 2001:A Space Odyssey. Ein eher handlungsarmer audiovisueller Rausch mit anstrengendem Pacing, für den man in der richtigen Stimmung sein muss und absolut nicht für den Horror-Appetit für mal eben Zwischendurch geeignet und trotz stilistischer Ähnlichkeiten auch definitv kein Hereditary 2. Wie 2001 hat der Film absolut sehenswerte Qualitäten und ist eher "interessant" als im klassischen Sinn "unterhaltsam".