Thema:
Endlich Episode 3 nachgeholt... flat
Autor: Pezking
Datum:10.12.19 19:33
Antwort auf:Der Star-Wars-Saga-Rewatch-Thread von Pezking

...es war keine gute Idee, die Saga diesmal chronologisch zu gucken. Die Prequels sind echte Motivationsbremsen. ;-)

Leider bleibe ich dabei: ROTS ist kein Deut besser als seine beiden Vorgänger.

Der Film krankt an den gleichen Dingen wie die beiden Streifen zuvor: Furchtbare Dialoge, nichts wirkt natürlich, nichts wirkt glaubhaft, nichts ergibt Sinn. Und deshalb nimmt man den Film ungefähr so mitreißend wahr wie ein Doku-Drama auf ZDF. Das Gezeigte ist inhaltlich ja schon interessant, also auf einer Star-Wars-historischen Ebene und in Sachen Worldbuilding. Aber emotional lässt einen das alles komplett kalt, weil man ums Verrecken keine Verbindung zu diesen hundsmiserabel präsentierten Charakteren aufbauen kann.

Zwei Dinge hätten funktionieren müssen, um aus den Prequels gute Filme zu machen:

1.) Die Romanze zwischen Anakin und Padme.
2.) Die Verführung von Anakin durch Palpatine.

Und bei beiden Disziplinen fliegen die Prequels voll auffe Fresse. Und das zieht Episode III am stärksten runter, denn das ist der Schlusspunkt der Saga. Nun ist klar: Gar nichts hat funktioniert.

Es ist völlig unglaubwürdig, dass Padme sich in diesen Arschloch-Anakin verliebt. Der Typ hat NULL Charme. Der hat gar nix. Außer fetter Machtpower und Größenwahn. Und on top ist er auch noch clingy as fuck.

Und es ist ebenso überhaupt nicht nachvollziehbar, warum Anakin Palpatine plötzlich jeden Unfug abkauft und fünf Minuten später durch die Youngling-Klasse 2B flext.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr gefällt mir mein Vergleich zu ZDF-Doku-Dramas. Auch dort finde ich den Inhalt an sich oft spannend, weil ich ein kleiner History-Nerd bin. Obwohl ich die Ausführung des Ganzen aus filmtechnischer und dramaturgischer Sicht stets komplett beschissen finde.

Und so isses auch bei den Prequels: Inhalt und Thema fesseln mich. Auch Art- und Sounddesign finde ich super. Aber ich kann das Gezeigte inhaltlich bestenfalls einfach nur hinnehmen. Da ist kein freudiges Mitfiebern, da ist kein mitreißendes Mitleiden. Und deshalb sind es letztendlich keine guten Filme.


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