Thema:
#3 All Quiet on the Western Front (1930b) flat
Autor: DJS
Datum:07.12.19 23:52
Antwort auf:Projekt "Oscar" von DJS

Im Westen nichts Neues

[https://www.imdb.com/title/tt0020629/?ref_=nv_sr_srsg_0]

Wer es schauen will:

[https://www.werstreamt.es/film/details/73138/im-westen-nichts-neues/]


Hatte heute mega Lust auf alte Filme, ich glaub gleich schaue ich noch den nächsten Oscar-Gewinner an. :)

Der Film ist imo absolut grandios (auch heute noch) und ein must-see für jeden der... nee, einfach nur "FÜR JEDEN". :)

Ein in den USA (von einem Amerikaner mit deutschen Wurzeln) produzierter Antikriegsfilm, der komplett aus deutscher Sicht gedreht wurde. Natürlich geht es um den Weltkrieg (es gab da ja nur einen und den hat damals wohl niemand den "Ersten Weltkrieg" genannt, weil niemand ja wusste dass noch ein zweiter kommt. Ich bin so fucking schlau heute :D ) und es ist einfach offensichtlich, dass viele spätere Kriegsfilme sich an diesem hier orientiert haben.

Ich bin übrigens alles andere als ein O-Ton-Nazi, hab mich aber entschieden alle Oscar-Gewinner jetzt auf Englisch zu schauen. "Im Westen nichts Neues" habe ich zum ersten Mal vor 2-3 Jahren geschaut (damals auf Deutsch, es gab im Laufe der Zeit übrigens 4 verschiedene Synchronfassungen) und heute dann eben nochmal auf Englisch. Weiß nicht ob ich ihn deswegen besser fand als beim ersten Schauen, aber heute war ich wirklich absolut begeistert.

Zur Story, wie immer sehr knapp: die Schüler einer Klasse entscheiden sich für ihr Vaterland in den Krieg zu ziehen und erleben die Grausamkeit des sinnlosen Kampfes.

Ach ja: SCHAUT DIESEN FILM!

Zum Schluss wie immer paar ungeordnete Gedanken:

- an dem Film haben viele ehemalige deutsche Soldaten als Experten mitgearbeitet.

- die mit Abstand brutalste Szene soll einer von ihnen genau so miterlebt haben: ein Soldat fasst einen Stacheldrahtzaun an, in dem Moment explodiert eine Granate neben ihm, es bleiben nur noch die blutenden Hände an dem Draht, der Körper des Soldaten ist weg...

- zum Teil sehr beeindruckende Spezialeffekte (Explosionen) die in der Nähe der Schauspieler stattfinden. Keine Ahnung wie sie das damals gemacht haben.

- die angehenden Nazis fanden den Film nicht ganz so toll, er wurde um eine (!!!) Stunde gekürzt und später sogar komplett verboten, wogegen viele protestierten (Käthe Kollwitz, Heinrich Mann z.B.) Schon alleine deswegen sollte man den Film schauen. :)

- in einer Szene wird von "gay heroes" gesprochen, ich glaub heute würde man das anders formulieren... :)

- einer der Schauspieler (Slim Summerville) erinnerte mich die ganze Zeit an John Torturro.

- Kameraeinstellungen eher unspektakulär bis auf eine Ausnahme (Kamerafahrt durch einen Schützengraben während des Kampfes)

- Kampfszenen manchmal ETWAS zu lang, aber kein Vergleich zu "Wings".

- wirkten manche Bewegungen in "Wings" noch zum Teil unfreiwillig komisch aufgrund der Filmtechnik, ist hier (fast) alles so wie man es heute kennt. An ganz wenigen Stellen wird mit Zeitraffer gearbeitet, warum auch immer.

- Hab übrigen die restaurierte Fassung auf Blu-ray geschaut.

- erste Literaturverfilmung die einen Oscar gewinnt. In den nächsten 12 Jahren sollten zehn weitere folgen...

- Ach ja, SCHAUT DIESEN FILM!

- Es gab zwei Oscarverleihungen 1930, deswegen "a" und "b".

9/10, es muss noch Platz noch oben bleiben. ;)


< antworten >