Thema:
Staffel 1 (Fazit) flat
Autor: HomiSite
Datum:30.11.19 14:55
Antwort auf:Van Helsing [Vampir-Serie] von HomiSite

Ich kenne keine andere Serie, in der so viele Figuren Arschlöcher sind oder sich wie welche benehmen! In der ersten Staffel (13 Episoden) von VAN HELSING mag sich fast niemand, es wird sich angeschnauzt und angeschwärzt - die Protagonistin ist da keine Ausnahme. Anderswo werden Zweckgemeinschaften schnell zusammengeschweißt (z.B. THE STRAIN, s. ), hier brodelt es eigentlich konstant weiter. Herrlich!

Ansonsten ist die Serie eher gewöhnlich: Die Vampire entsprechen vielen Klischees und umfassen dabei Aristokraten, Goth-Rocker und auch halbtierische Blutsauger (beinahe rasende Zombies). Das eher überschaubare Budget führt dazu, dass nicht nur die CGI nach der Halbzeit abnehmen, sondern die dekadenten Anwesen der Vampirherrscher mehr nach Daily Soap aussehen und der Rest in Fabrikhallen und zerstörten Straßenzügen haust. Overacting betreiben alle Blutsaugerdarsteller mit Glieder und Grimassen verdrehen, tierisch herumkreischen oder gestelzt daherreden. Ist oft eher albern als beängstigend, trägt aber zum Unterhaltungswert bei.

Die Handlung macht in Staffel 1 nicht sooo viel Fortschritte, der tägliche Überlebenskampf zusammen mit der Einführung der Welt und Charaktere stehen im Vordergrund. Es gibt einige durchaus spannende Fluktuationen bei den Figuren und weil halt alle Dicks/Dickköpfe sind, ist das spaßig, auch wenn die Konsequenzen nicht zum Lachen sind ... VAN HELSING kann eine ziemlich unbarmherzige Serie sein, die zwar nicht zum Gorefest wird, aber auch vor handfester Gewalt nicht zurückschreckt, mit Kunst- als auch auf die Kamera spritzendem Computerblut.

Mit der Hauptdarstellerin Kelly Overton wurde ich irgendwie erst spät warm, da fand ich Jill Wagner aus der (guten!) THE BLADE-Serie cooler. :-D Aber egal, VAN HELSING ist trotzdem eine sehr unterhaltsame Serie, weil eben die Figuren so unglaublich aggro sind, es eine postapokalyptische Welt zu entdecken gibt und die Serie auf der Grenze zwischen Drama und Trash entlangtänzelt.


< antworten >