| 大象席地而坐 An Elephant Sitting Still (China 2018) |  |
Der Film erzählt fragmentarisch über den Zeitraum eines Tages verteilt vier Geschichten über vordergründig sich nicht kennende Menschen, deren weitere Schicksale im Laufe des Films aber durch selbst ausgelöste Ereignisse mit einander in Verbindung treten.
Dabei ist es weniger ein Erzählen als eher ein Begleiten der Charaktere durch den Tag. Die Kamera ist dabei immer nah dran an den Personen. Sie filmt mal die Personen von vorn, hinten oder versetzt, gibt aber selten einen umfassenderen Blick auf die eigentliche Szenerie der chinesischen Stadt, in die der Film spielt.
Die ist in ihrer schmutzigen und eintönigen Darstellung ständiger Begleiter der Figuren, vor allem auch durch den immer gleichen nicht verortbaren Lärm der Straßen und Leute, der sich wie ein leiser aber doch hörbarer Tinnitus im Ohr breitmacht.
Ab und an wird das Geschehen durch einen exzellenten Soundtrack durchbrochen, der gewissen Stimmungen im Film nochmals einen subtilen Wert gibt.
Das hat mich in einigen Passagen vom Gefühl her sehr an "All About Lily Chou-Chou" erinnert.
"An Elephant Sitting Still" ist ein trister, erschöpfender, schwermütiger und melancholisch bedrückender Film, der seinen Charakteren scheinbar nur Leid, Willkür und Demütigung entgegen zu setzen hat. Die einzige Hoffnung gibt da die titelgebende Erzählung vom sich nicht rührenden Elefanten, der stoisch auf seinem Platz verharrt und die Welt um ihn herum ignoriert, ohne Preis zu geben, ob er nicht anders kann oder will.
Ich fand das in Gänze herausragend gefilmt und von den Schauspielern fantastisch dargestellt. Und wenn man sich vor Augen hält, das es sich hier um einen Debütfilm eines jungen chinesischen Regisseur handelt, wirkt der Film umso bemerkenswerter.
5/5
[https://www.youtube.com/watch?v=5qo_iA3RlH4]
[https://i.imgur.com/zVjDp8ol.jpg]
Soundtrack:
[https://youtu.be/PFI0XM9rXz0?t=23]