Thema:
Style over Substance - leider flat
Autor: DJ Wisdom
Datum:29.09.19 20:39
Antwort auf:Midsommar (A24, Ari Aster, 26. Sept.) von phaxy

Ich war sehr gespannt auf das was mich erwartet, wird der Film doch in vielen Rezensionen gelobt. Auch die Trailer sahen toll aus. Hereditary fand ich gut, aber bei weiterm nicht überragend. Leider wurde ich v.a. in der zweiten Hälfte von Midsommar doch enttäuscht.

Der Streifen leidet an vielen Problemen, v.a. ist er selbst im Theatrical Cut mit fast 2.5 Std zu lang (der Director's Cut geht nochmal 24 min länger), und es steckt schlicht zu wenig Neues in dem was präsentiert wird.

Für jemanden wie mich, der sich viel im Horror-Genre bewegt, ist der Film quasi ab Minute 1 vorhersehbar, und wirkt gar an einigen Stellen unfreiwillig komisch. Ich denke aber das dies selbst auf den "normalen" Zuschauer zutrifft, zu offensichtlich ist sehr schnell klar worauf es hinausläuft.

Es ist auch gefühlt nicht die Intention des Regisseurs hier eine detaillierte und komplexe Story zu erzählen. Es geht um die Inszenierung, und das man den Horror spüren muss, wie er sich langsam aufbaut, wie sich dieses Gefühl des Unwohlseins beständig weiter aufbaut, und es nicht ständig In Your Face präsentiert bekommt (a la Jump-scares etc.). Das schafft der Film auch.

Lobenswert ist die Hauptdarstellerin, der man die Rolle 100%ig abkauft, und die tollen Kamerafahrten und Einstellungen. Auch Gore-technisch wird man gut, wenn auch nicht im Übermaß sondern wohl dossiert bedient.

Am Ende bleibt es ein halbwegs interessanter, wenn auch zu langer und zu Genre-typisch dargelegter Horror-Streifen, der einen am Ende recht kalt lässt, und dem man wenig Neues abgewinnen kann.


5/10


< antworten >