| Heute an einem Stück angesehen |  |
Sehr harter Tobak, aber auch eine beeindruckende Serie. Bei den Szenen, wo Soldaten die herumstreunenden Hunde in der evakuierten Zone erschießen mussten, habe ich weggesehen.
Hätten nicht mutige Menschen ihr Leben riskiert bzw. geopfert, hätte das alles noch viel übler ausgehen können. Hätte die Kernschmelze die Wassertanks oder das Grundwasser erreicht, wäre die gesamte Anlage explodiert und ganz Osteuropa inklusive Ostdeutschland wäre unbewohnbar gewesen.
Mir war auch nicht bewusst, dass der offene Reaktorbrand monatelang jede einzelne Stunde die Radioaktivität einer Hiroshima-Bombe freigesetzt hat.
Die Serie zeigt auch sehr gut, woran das System Sowjetunion krankte. Drei Jahre darf ein AKW laufen ohne dass alle Sicherheitstests durchgeführt wurden und niemand informiert die Verantwortlichen in Tschernobyl, dass die Notabschaltung wie ein Zünder wirken kann. Allerdings hätte man ohne das System wahrscheinlich nicht 600.000 Menschen zwangsrekrutieren können (mehr als für den Afghanistan-Krieg), um die Drecksarbeit zu erledigen. Wer würde heutzutage einen Nuklearbrand in Belgien stoppen? Da könnte man nur noch evakuieren.
Als 1985 in Niedersachsen Geborener habe ich damals davon nichts mitbekommen, keine Ahnung ob meine Eltern später mit mir darüber geredet haben. Möglich, dass ich erst während meiner Gymnasialzeit in Stöbern von Lexika und Zeitschriften davon erfahren habe.