Thema:
Fick dich, Hollywood! flat
Autor: tHE rEAL bRONCO 2ND
Datum:13.06.19 09:58
Antwort auf:Godzilla: King of Monsters (2019) - First Trailer von thestraightedge

Manch einer hat hier sicher schon meine Verachtung für Superhelden-Comicscheiße-Kinofilme* mitbekommen. Es ist schwer sie zu ignorieren (es belegt ja eigentlich immer so ein Film mindestens einen Platz im Kino, durchgehend) aber es geht. Nichts ist schlimmer als diese Multiversen oder wie Marvel/DC das nennen: Alles muss miteinander verbunden sein, alles ist irgendwie Teil von allem und das wird auch ständig kommuniziert, subtil in Dialogen oder manchmal auch mit dem Holzhammer. Ich hasse das.

Und nun ist es also auch bei Godzilla so. Das hat mich schon mal direkt angekotzt, weil diese Anbiederung an den internationalen, multiversen Markt eigentlich direkt zu spüren ist. Aaaaahhhhh!

Nun gut, andererseits schafft es dieser Film dann sogar, dass ich lobende Worte für Comic-Verfilmungen finde: Sie sind, blendet man die Anhaltspunkte für Fans der Comics aus, in der Regel 08/15, vergessenswert, handwerklich durchschnittlich und halt einfach da. Sie tun keinem weh. Godzilla hingegen ist ein durch und durch beschissener Film, der mich während des Kinobesuches gleichzeitig ausgelaugt und wütend gemacht hat. Das muss ein Film erst mal schaffen! Ich bin vollkommen ausgeglichen, die Ruhe in Person aber der Film hat diese Emotionen wirklich in mir geweckt, ich hasse ihn sogar mehr als die Avengers und X-Men zusammen! Alter...


Zudem möchte ich folgende Beobachtung anmerken, die mir während dem Ansehen ins Hirn geschossen ist:

Letzte Woche habe ich ROCKETMAN gesehen. Weder mag ich Elton Johns Musik, hab Interesse an seinem Leben noch mag ich Musicals. Im Gegenteil, die meisten Musicals kann ich nicht leiden. Dementsprechend habe ich nichts erwartet und wurde mit einem der besten Filme seit langem überrascht. Geil. Flash Forward zu Godzilla zwei: Ich liebe Godzilla und wollte nur ein wenig Monster-Action. Ich habe NICHTS von dem Film erwartet, und diese Erwartungen wurden dennoch unterboten. Respekt, das ist auch eine Leistung.

Okay, jetzt noch in Kurzform was ich gut bzw. schlecht fand (Spoiler, aber das ist bei dem Dreck eh egal):

+ Man sieht Godzilla in den ersten zehn Sekunden
+ Als sich der Japaner zu Godzilla in die unterirdische Höhle begibt
+ 3-5 ca. zweisekündige Aufnahmen, die von etwas Kreativität und Leidenschaft für das Medium Film zeugen

- Alles andere
- Der Film ist wie die dritte Episode der letzten Staffel von Game of Thrones: Nach den ersten zehn Minuten wird die Action vollkommen bis zum Anschlag aufgedreht, stets mit 300kmh, aber es ist immer dunkel und man sieht kaum was. What the fuck? Klar, das beschissene CGI ist dadurch billiger aber...
- ... schon mal was von Pacing oder Spannungskurve gehört? Das hat der Film gar nicht.
- Der Film ist schlecht gefilmt
- Der Soundtrack bzw. das Sounddesign ist langweilig
- Es gibt keine befriedigende Monster-Action! WTF! Scheiß doch auf diese dummen Menschen mit ihren dummen Problemen, keine einzige Szene lässt den Monstern Raum zum Atmen, immer geht es um diese unsympathischen Protagonisten Marke stereotyper Ami. Danke für nichts!
- Wie viel Screentime hat Godzilla netto? Brutto vielleicht zehn Minuten, netto vielleicht eine Minute? Wenn überhaupt? Bis Godzilla wieder auftaucht dauert es ungefähr 100 Minuten, bei einem 2-Stunden-Film natürlich gaaaanz fein...
- Die Macher haben Godzilla nicht verstanden. Geschenkt. Das habe ich auch nicht erwartet.

Fazit: Emmerichs Godzilla bleibt noch immer die beste westliche Adaption des Themas. Uff...



* Disclaimer: Ich meine explizit die Verfilmungen, die halte ich allesamt bis auf wenige Ausnahmen für 08/15-Müll aber ich kann die Faszination dafür verstehen. Ich kann mit Superhelden nichts anfangen, konnte ich noch nie und habe sie schon als Kind für infantilen Scheißdreck gehalten. Aber auch ich mag anderen Müll, daher kann ich mich wie gesagt in die Fans reinversetzen. Also alles cool, fühlt euch bitte nicht angegriffen :-)


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