Thema:
Heavy Trip flat
Autor: Slapshot
Datum:31.05.19 15:21

Impaled Rektum treten an, das Northern Damnation-Festival mit ihrer Musik zu beglücken. Das Problem dabei: die Band hat gerade mal einen Song im Gepäck und das Festival selbst hat schon genügend Bands an Bord.

Das wiederum kann die hungrige Nachwuchsband nicht stoppen und man macht sich auf den Weg vom verträumten Finland in das benachbarte Norwegen, um dort auf dem Festival den darbenden Metalheads mit ihrem Black Metal einzuheizen.

Also ... so weit, so spoilerfrei. Hoffe ich.

Heavy Trip ist ein an sich harmloses kurzweiliges Vergnügen. Quasi das Kontrastprogramm zu Lords of Chaos. Dabei ist der Film aber auch noch etwas zerfahren, mit teilweise unlogisch noch nett umschrieben und nicht so witzig, wie er sein könnte.

Auf der anderen Seite ist er aber auch irgendwie sympathisch anders. Die Band spielt wirklichen Metal, wenn auch eher Death als Black (imo). Dafür ist der eine Song auch gar nicht mal sooo übel und die Entstehungsgeschichte dazu immerhin recht skurril. :)

Aber schon an der Stelle fragt sich der geneigte Musikfreund: eine Band mit genau einem (!) Song will auf einem Festival spielen? Naja, geschenkt.

Am Anfang dachte ich ja noch, dass der Film eine Art nordisches Remake von Happy Metal sei. Immerhin dahingehend kann ich Entwarnung geben. Außer der Prämisse (Heavy Band will auf Festival spielen) unterscheiden sich die Filme grundlegend. Ist bei Happy Metal der Heavy Metal einfach nur ein Aufhänger, ist bei Heavy Trip, bei dem der Trip genau genommen nur einen kleinen Teil des Films ausmacht, die Musik wesentlich wichtiger.

Gleichzeitig kommt der Film aber lang nicht so richtig aus den Puschen. Man erlebt ein paar Dorf-Sterotype, die Heavy Metal-Außenseiter und den schmierigen lokalen Popstar mit Ü50-Groupies, der aber auf das Love Interest des Sängers scharf ist.

Bis dann der namensgebende Trip endlich beginnt, sind schon gut drei Viertel des Films rum. Der Trip selbst ist dann aber tatsächlich dämlich witzig. Ein paar Sachen kennt man zwar schon aus Filmen wie "Leningrad Cowboys go America", aber das war dann schon ganz spaßig.

Aber weil ich leicht zu unterhalten und zu amüsieren bin, hat mich der Film dann auch ganz gut über seine Laufzeit unterhalten.

666/1000


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