Thema:
Noch eine spoilerreiche Interpretation des Endes von mir flat
Autor: Pezking
Datum:22.05.19 20:06
Antwort auf:Game of Thrones - Part 7 - Valar morghulis von Gadon

Irgendwie ging mir die Rolle der Starks bei den finalen Ereignissen viel zu sehr unter.

Dass Dany schließlich ballaballa wurde und anfing, nur noch alles wegzufotzen, legitimiert natürlich den Tyranninnenmord durch Jon. Klar. Die war im Eimer, die konnte man nur noch wegschmeißen.

Aber wie kam es dazu? Warum ging sie plötzlich so weit?

Ein wichtiger Trigger war natürlich Cersei. Der Mord an Missandei. Aber Cersei war schon seit Jahren im Fadenkreuz von Dany. Als nix neues.

Bleibt noch die andere Schiene: Warum fühlte sich Dany plötzlich allein? Warum wurde sie unempfänglich für äußere Einflüsse, die sie in Zaum hielten?

Enter Sansa. Indem sie Tyrion von Jons Abstammung erzählte, setzte sie einen Prozess in Gang, der auf Dany abzielte. Und der Jon natürlich auch in Teufels Küche brachte. Tyrion trug es an Varys weiter. Varys wollte Jon auf dem Thron sehen. Tyrion sah das auch so, blieb aber als unglücklich verliebter Bub loyal. Dennoch konnte Dany Jon gegenüber ziemlich schnell angepisst sagen: "See? Told you so!" Und zu allem Überfluss wollte Jon dann auch noch sein Probe-Abo für Family Hookups nicht mehr verlängern.

Diese ganze Scheiße geht letztendlich nur auf Sansa zurück.

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Dass Sansa diese Entwicklung vorhersah und bewusst so handelte, ist kein Geheimnis. Was aber irgendwie komplett totgeschwiegen wurde: Was sagt das über ihre Beziehung zu Jon aus? Und wie sehr ging ihr das Schicksal von Kings Landing am Arsch vorbei?

Dann ist da noch Arya. Wenn sie auf Jon trifft, erinnert sie ihn daran, dass er zur Familie gehört und in KL spielt sie dann nochmal Captain Obvious, als sie ihm gegenüber den vagen Verdacht äußert, Dany könnte womöglich eine Killerin sein. Sie handelt auf einer Linie mit Sansa, auf Kosten von Jon.

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Und Bran...der Fatzke sieht alles, landet am Ende nach eigener Aussage genau dort, wo er landen wollte. Er ist aktiv daran beteiligt, als Sansa von Jons Eltern erfährt. Er sah also alles kommen. Dass Jon seine Geliebte töten muss, nachdem sie Kings Landing und hunderttausende Einwohner komplett zerfickt.

Alle drei Stark-Geschwister arbeiten also genau auf das Serienende hin. So, wie es eingetreten ist. Mit einer toten Dany, mit einem gebrochenen Jon, mit unzähligen Toten. Die Rechnung für ihr erfolgreiches "Wünsch Dir was"-Spiel ist schier endlos.

Daraus ergibt sich doch jetzt fast schon zwangsläufig die These:

Nicht nur Dany mutierte schließlich zu einem komplett gewissenlosen Machtmonster, sondern auch die Starks!

Die Darstellung in der Serie passt freilich überhaupt nicht zu dieser Erkenntnis, da war eher Friede, Freude, Eierkuchen angesagt.

Aber könnte das nicht das von GRRM angekündigte "bittersweet Ending" sein? Dass die verbliebenen Starks selbst erst zu "Anti-Neds" werden mussten, um für sich und ihr Haus noch die bestmögliche Kurve zu kriegen?

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Damit würde schließlich auch die Entwicklung von Daenerys eine andere Dimension erhalten. Wenn sie nicht die Einzige wäre, die vom traumatisierten Opfer zum skrupellosen Täter wird.

Eigentlich ist das alles schon da. Genau so findet es in der Serie statt! Die Serie stellt es nur ums Verrecken nicht so dar!


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