| Re:Ich weiß nicht, was mit Euch los ist |  |
>Dort werden weltweit ja nach Schätzung 4.000 - 60.000 Tote als Folge des Unfalls angegeben, einschl. Krebserkrankungen. Und das nach über 30 Jahren. Wenn man bedenkt, wie stümperhaft und unwissend damals alles ablief, fühlt sich das aus heutiger Sicht nicht mehr bedrohlich an, diese Atomkraft. Und dieses "Atomkraftwerke werden die Menschheit vernichten" wie es in wahrscheinlich bei vielen Westdeutschen sozialisiert ist, ist ja eigentlich der psychologische Hintergrund der Angst, denke ich.
Es macht schon einen Unterschied, ob so eine Havarie in der weitläufigen Sowjetunion oder in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland passiert.
Mal ganz abgesehen davon, dass größere Opfer auch nur dadurch zu vermeiden waren, dass man Menschen sehenden Auges in den Tod schicken musste. Das wirft schon auch moralische Fragen auf, die man in westlichen Demokratien wahrscheinlich nicht so schnell beiseite wischen würde, wie damals in der Sowjetunion.
Außerdem ist die Gegend um Tschernobyl/Pripyat bis heute unbewohnbar. Das mag wiederum in der Sowjetunion gerade noch so egal sein, in Resteuropa wäre ein Gebiet, doppelt so groß wie das Saarland, nicht so zu kompensieren.
Davon ab find es schon etwas zynisch, bis zu 60000 Tote, die zum Teil einen qualvollen Todeskampf fochten, als Peanuts abzutun.