Thema:
Finale: Loved it! (SPOILER) flat
Autor: Pezking
Datum:20.05.19 07:54
Antwort auf:Game of Thrones - Part 7 - Valar morghulis von Gadon

Das war ein richtig gelungenes Serienfinale.

Für sich alleine betrachtet echt top. Es wäre nur noch befriedigender gewesen, wenn man sich für die Ereignisse im unmittelbaren Vorfeld mehr Zeit gelassen hätte. Der Zeitrahmen war einfach zu knapp bemessen, und resultierend daraus wirkte manches dramaturgisch etwas "sloppy".

Aber diese Fehler wurden vor der heutigen Folge begangen.

Hervorragend fand ich Emilia Clarke. Die hat sich als Schauspielerin echt gemacht! Daenerys war keine Mad Queen. Sie war eine ziemlich "normale" Herrscherin. Ein Tyrann, der sich für unfehlbar hält und felsenfest davon überzeugt ist, das Richtige zu tun.

Als sie sagte, dass man sich kleine Gnaden nicht leisten dürfe und Unschuldige Waffen gegen sie wären...yep, so funktioniert die Denke von selbstgerechten Monstern, die sich aufrichtig für Engel halten und ihrem Gewissen und ihren Skrupeln den Krieg erklärt haben.

Daenerys war nicht böse. Aber leider unwiederbringlich auf dem Holzweg.

Warum Drogon dann den Thron eingeschmolzen hat, muss ich mir nochmal überlegen. Also was er sich dabei gedacht hat. Haben Drachen mehr Durchblick als normale Tiere? Dass er Jon nicht tötet ist verständlich, er ist immerhin ein Targaryen.

Dann die Wahl des neuen Königs: Alle waren sie wieder da! Es gibt doch noch sieben Königreiche! Mensch, Robin: Bist Du groß geworden! Und Brutus ist immer noch cringey as fuck!

Als Sam plötzlich die Demokratie einführen wollte, rechnete ich schon mit dem Schlimmsten. Zum Glück wurde das schnell weggelacht - in der ganzen Serie gab es nie einen nennenswerten Drang hin zur Abschaffung der Monarchie. Wäre zwar ein schönes Ende für Westeros gewesen, aber unmöglich ein passendes für GoT.

Bran the Broken...gut, warum nicht. Muss man wenigstens keinen neuen Thron bauen.

Seine neue Natur als Three-Eyed-Raven ist immer noch arg undurchsichtig - aber das kann sie ja auch ruhig sein; nicht jedes Mysterium muss aufgeklärt werden. Stand jetzt scheint er nicht die schlechteste Wahl zu sein. Und der ganze Zauber im Hintergrund kann ja noch in der Prequel-Serie näher durchgekaut werden.

Die Comic-Relief-Szene rund um das erste Council-Meeting wirkte leider etwas gezwungen. Nicht unsympathisch, aber insgesamt zu dick aufgetragen. Das Stühlerücken, ASOIAF als Meta-Roman, Bronn als Master of Coin...in der Summe ein bissi zuviel. Aber das ist nur Nitpicking, kein großes Ding. Zur TV-Serie passt es.

Dass die Unsullied sich auf den Kuhhandel einlassen...auch ok. Sie werden sicher wohlwollend zu Kenntnis genommen haben, dass sie niemand neu versklaven oder als Armee missbrauchen wollte. Dass das ganze Restheer nun unter Führung von Greyworm den Traum von Missandei leben wird, ist ein schöner und plausibler Gedanke.

Ich frage mich aber, was aus den Dothraki werden soll?

Arya als Entdeckerin und Sansa als Queen in the North: Passt.

Und dann streichelt Jon endlich wieder Ghost? Awww! Träne im Knopfloch! :-)

Nee, also selbst unter Kenntnisnahme des Qualitätsknicks zur Halbzeit der Serie habe ich mit dem ganzen TV-Werk meinen Frieden geschlossen. Vier Staffeln 10/10 und vier Staffeln 7/10 ergeben im Endeffekt eine richtig gute Serie, die nur leider das Potenzial zu noch mehr hatte.

Nun liegt es wieder rein an GRRM, doch noch das wirklich Beste aus dem Stoff rauszuholen.

War schon etwas gerührt am Ende der letzten Folge. Ich werde GoT vermissen.


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