Thema:
Re:Sehe und interpretiere da einiges anders. flat
Autor: Pezking
Datum:07.05.19 12:33
Antwort auf:Re:Sehe und interpretiere da einiges anders. von token

>>>Dass Jamie davon zieht passt aus vielerlei Gründen, die Konstruktion der Romanze ist aber völlig hanebüchen.
>>
>>Klar. Hätte es auch bevorzugt, wenn es zu der Romanze nicht gekommen wäre. Bis S08E02 hatten sie bereits genug Nettigkeiten ausgetauscht, das hätte locker gereicht.
>>
>>>Der Eckpunkt Thronfolge ist einer der nachvollziehbar einen Keil zwischen mühsam aufgebaute Bündnisse treiben kann. Das passt. Was nicht passt, ist das wie.
>>>Auch das komplett blöde und plakativ herbeikonstruiert. Nichts passt zusammen.
>>
>>Das sehe ich anders.
>>
>>Varys sehnt sich nach einem fähigen Targaryen-Herrscher, damit wieder Ruhe im Westeros-Karton ist.
>
>Stopp. Das ist alles richtig. Entsprechend, ja, der Eckpunkt hat die Sprengkraft diesen Keil nachvollziehbar reinzutreiben.
>Was du schreibst ist richtig, es geht nicht darum was daraus erwächst, sondern um das wie es dazu kommt dass es erwächst.
>Wenn Jon so naiv ist die Sprengkraft nicht zu reflektieren, gibt es für ihn keinen Grund gegenüber Dany so rumzudruxeln als er es erfährt. Wenn er es jedoch versteht, dann geht er nicht zu Sansa und sagt "Schwör auf deine Mutter lan" zumal es ihm kleinklein erklärt wurde.
>Wie die Entwicklungen eingeleitet werden ist in Schlagdistanz zur Soap-Opera. Es fehlen nur noch so dümmdümmDÜMM-Jingles mit Zoomfahrten auf schockierte Gesichter.
>Und hey, im Grunde ist GoT ja eigentlich auch genau das, es ist eine Soap. Allerdings im Gegensatz zu einer Soap brillant ausgearbeitet, unberechenbar und dennoch immer nachvollziehbar, gnadenlos. Deswegen war dieser Sog da.
>Imo geht genau diese stärke gerade in einem nicht für möglich gehaltenem Maß vor die Hunde.
>Den Konflikt Tyrion/Varys verstehe, der ist gut, der ist clever, der ist nachvollziehbar. Nicht jedoch wie er zu Stande kommt. Und dieses zu Stande kommen ist meines Erachtens eben nicht reines Zweckvehikel sondern für mich elementar wichtig damit die Illusion des Szenarios nicht bricht.
>Und diese Illusion ist für mich persönlich nach Folge 4 nur noch ein Scherbenhaufen.


Ich sehe es nicht so verheerend wie Du. Ich bin eher positiv überrascht, weil es es Benioff und Weiss nicht zugetraut hatte, die letzten Schachfiguren überhaupt sinnvoll und nachvollziehbar aufzustellen. Das ist ihnen zumindest im Endeffekt nun doch gelungen.

Aber IMO ist hier das "Wie?" ein Opfer des gehetzten Endes der Serie.

Für das ganze Drama zwischen Jon, Dany und deren fatale Sogwirkung auf alle verbliebenen Parteien hätte es eine komplette 10-Folgen-Staffel gebraucht, damit sich das alles so "earned" anfühlt wie Konsequenzen in den ersten Seasons der Serie.

Für den Nightking in der Serienversion hätte es in der finalen Staffel keinen Platz mehr geben dürfen.


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