| Re:Im Gegenteil |  |
>Von miraus kann es bis zum Serienende Kaffeekränzchen in Winterfell und King's Landing geben, ich finde die Charaktermomente wesentlich interessanter als die x-te CGI-Materialschlacht. An denen hab ich mich sowas von satt gesehen.
An den Verflechtungen mag ich persönlich die Komplexität und Nachvollziehbarkeit der Beziehungen. Der Hound etwa zeichnete sich dadurch aus alles was er an Menschlichkeit in sich trägt komplett für sich zu behalten, teils mit einer selbstzerstörerischen Ader den Hass von Menschen für die er weitestgehend etwas empfindet das Liebe und Respekt nahe kommt gezielt auf sich zu ziehen.
Die einzige offene Flanke die er in Richtung Seele kurz zu öffnen bereit war, war sein persönliches Drama, sein persönliches Schicksal. Dadurch hat man ihn verstanden, dadurch und durch das was er manchmal getan oder speziell nicht gemacht hat. Seine Beziehung zu Arya ist ein einziger wundervoller clusterfuck, die Szene ihrer Trennung so stark wegen der Dinge die nicht gesagt werden, der Dinge die nicht getan werden, der Dinge die anders gesagt werden als sie gemeint sind. Eine Szene die ewig lang aufgebaut wird und mit gebührender Zeit aufgelöst wird. Nicht ein Wiedersehen bei dem Arya kurz grimmig kuckt, und der Hound direkt ausdrückt was er für sie getan hat als er mit Vorwürfen konfrontiert wird, und dann ein Abgang mit einem schmissigen Oneliner.
Und wenn man es kurz machen möchte, dann setzt sie sich, der Hound schaut angestrengt, holt Luft, setzt an, und Arya die genug Abstand gewonnen und genug Erfahrung gesammelt hat sagt einfach: "I know. It's okay."
Und Ende.
Mir geht es gar nicht um Materialschlacht, aber ich habe nach den ersten zwei Episoden mittlerweile einfach mehr Hoffnung dass mich ein dramatisch und turbulent inszeniertes Zusammenknallen mit den sich dort abspielenden Schicksalen eher wird überzeugen können als das Auserzählen von Beziehungen. Letzteres lässt mich in diesem Format eher kalt. Bei ersterem wurde bislang immer dick geliefert.