Thema:
Re:Ziemlich dick aufgetragen flat
Autor: token
Datum:23.04.19 12:40
Antwort auf:Re:Ziemlich dick aufgetragen von Kilian

>>Es wirkt irgendwie wie verkitschte Fanfiction mit einem Pleasure-Moments-Marathon, wirkt auf mich eher wie ein versöhnliches Outro als ein Setup für das Finale.
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>Ich glaube wir werden uns noch alle wundern, was noch passiert. Es ist wirklich alles möglich! Geil! :p
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Es wäre wünschenswert, ich bin ja nicht enttäuscht darüber was noch kommt, sondern finde man hat die knappe Laufzeit der Staffel bis hier hin nicht effizient genutzt. Und sich hierbei halt eine Wagenladung Kitsch und Pathos gegönnt. Clever und komplex finde ich es bislang noch nicht. Der Konflikt Jon/Dany ist kompletter bullshit, Herkunft von Jon ist roter Teppich, seine Ambitionen nicht vorhanden, er füllt pragmatisch eine Rolle aus, was Dany in die Karten spielt. Da gibt es überhaupt kein Problem, aber Jon rennt nur trübselig gedankenverloren durch die Szenerie und führt einen inneren Kampf der sich mir nicht mal im Ansatz erschließt.
Jon musste als Führer selbst schon eklige Entscheidungen treffen und sollte Dany's Handlungen im Komplex mit seinem Buddy mehr als nachvollziehen können. Selbiger ist auch ein wenig sehr befangen wenn man bedenkt dass er der Fußabtreter der Familie war.

Wo ein Konflikt schwelt ist Sansa/Dany, da kommt sicher noch was, dem hätte man sich schon jetzt widmen können. Zumal aus der Ecke deutlich eher Sprengstoff in Richtung der Turteltauben am Start ist als bei traditionellem Inzest, einem Anrecht an dem Jon kein Interesse hat und Kackentscheidungen denen Jon bei seinem Ziehvater ein Leben lang beigewohnt hat, und wo er genau solche auch schon selbst treffen musste.
Das passt für mich einfach nicht so Recht zusammen.

Wo es interessant wird, ist was Bran für eine Rolle spielt. Jetzt kam immerhin Tyrion auf die Idee mal mit diesem zu sprechen. Bravo. Aber wir dürfen von den Inhalten aber natürlich noch nichts wissen und wohnen stattdessen dem Fremdschämritterschlagpathos von Schweighöfers Schwester bei.

Und so ziemlich jede noch so hochgradig ambivalente Charakterbeziehung endet im emotionalen Huggewitter. Dass da ein paar über ihren Schatten springen, okay, dass alle über ihren Schatten springen steht für mich nicht für GoT. Sondern im Gegenteil, der Witz ist doch solche pleasuremoments für den Zuschauer nur homöopathisch bereit zu stellen und diese Momente hinterfotzig zu zerstören und ins Gegenteil zu wandeln. Da kommt aber gar nix, jeder Wunsch wird erfüllt, das meine ich dann auch wenn ich schreibe, es fühlt sich ein wenig nach Fanfiction an.

>>Da kann man noch liefern, bis hierhin bin ich aber dezent enttäuscht.
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>Wie gesagt, mir ging es letzte Woche auch so. Aber dass man sich diesmal auf einen  Ort und die Figuren hier konzentriert hat, finde ich gleichermaßen mutig und genial. Die Folge hatte eine Ruhe, Komplexität und gleichzeitig knisternde Angespanntheit, dass ich es kaum aushalten konnte! :)


Ist doch cool, mich hat das alles nicht gepackt und öfter's dezent den Kopf schütteln lassen.
Ich bin jetzt auch nicht total von der Rolle sondern einfach nur etwas underwhelmed.


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